Das Projekt untersucht den Einfluss der Covid-19-Pandemie auf die Dynamiken der Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Fördert oder behindert die Pandemie eine Transformation hin zu einem stärker partizipativen Ansatz, der gesellschaftliche Anspruchsgruppen möglichst gleichberechtigt einbezieht? Stärkere Partizipation wird seit einiger Zeit nicht nur von wissenschaftspolitischer Seite angemahnt, unter anderem um das Vertrauen der Bevölkerung in wissenschaftliches Handeln zu fördern. Die multiple Krise, welche die Pandemie und ihre Folgen ohne Zweifel darstellt, könnte den partizipativen Ansatz befördern, weil Vertrauen in wissenschaftliche, auch vorläufige, Erkenntnisse und daraus abgeleitete sozialpolitische Handlungen besonders wichtig ist. Oder die Krise führt zu einer gegenläufigen Tendenz, weil Wissenschaft die durchaus ressourcenintensive Partizipation in Krisenzeiten zurückfährt.
In der Untersuchung steht nicht die umfassend sichtbare ‚erste Reihe‘ der Wissenschaftskommunikation im Zentrum der Betrachtung, sondern Akteure, Institutionen und Kommunikationshandlungen ‚unter dem Radar‘. Das Projekt analysiert u.a. Kommentare zu öffentlich zugänglichen Preprints, Online-Diskussionen zu relevanten Wikipedia-Artikeln, Blogs weniger populärer Wissenschaftler.innen, Kommunikation von Forschungsprojekten (mit besonderem Fokus auf Citizen Science) sowie Wissenschaftskommunikation auf lokaler und regionaler Ebene.
Under the Radar wird von der Volkswagenstiftung im Rahmen der Forschungsinitiative Corona Crisis and Beyond – Perspectives for Science, Scholarship and Society gefördert.
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Buchpublikationen und Forschungsberichte
Peer Pasternack / Andreas Beer: Die externe Kommunikation der Wissenschaft in der bisherigen Corona-Krise (2020/2021). Eine kommentierte Rekonstruktion (HoF-Arbeitsbericht 118), unt. Mitarb. von Justus Henke, Sophie Korthase und Philipp Rediger, Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg 2022, 79 S. ISBN 978-3-937573-83-0. mehr...
Artikel und Tagungsbeiträge
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Henke, Justus (2024): Public Engagement with COVID-19 Preprints: Bridging the Gap Between Scientists and Society. Quantitative Science Studies, 1–37. https://doi.org/10.1162/qss_a_00302
- Rediger, Philipp / Andreas Beer (2024): Booster für partizipative Wissenschaftskommunikation? Effekte der Corona-Pandemie auf die Kommunikation wissenschaftlichen Wissens im Informationsdienst Wissenschaft und in Regionalzeitungen, in: Medien & Kommunikationswissenschaft, 72 (1), S. 21-48.
- Beer, Andreas / Justus Henke (2023): Jenseits von Reichweite — Potenziale von Wirkungsanalysen für Wissenschaftskommunikation nach der Pandemie, in: Forschung 1+2/2023, S. 46-51.
- Philipp Rediger unt. Mitarb. v. Andreas Beer (2022): „Unter dem Radar. Dynamiken multidirektionaler Wissenschaftskommunikation in der Corona‐Pandemie“. Vortrag auf dem Forum „Corona Crisis and Beyond“, veranstaltet von der VolkswagenStiftung, Hannover, 5.–7.12.2022.
- Philipp Rediger unt. Mitarb. v. Andreas Beer (2022): „Unter dem Radar. Dynamiken multidirektionaler Wissenschaftskommunikation in der Corona‐Pandemie“. Vortrag auf dem Forum „Corona Crisis and Beyond“, veranstaltet von der VolkswagenStiftung, Hannover, 5.–7.12. 2022.
- Justus Henke (2022): “Preprints als Medium der öffentlichen Debatte um Covid-19. Beobachtungen zur Entdifferenzierung der Wissenschaftskommunikation”, 17. GfHf-Jahrestagung, 16.9.2022, Wien.
Interviews
- Andreas Beer / Justus Henke (2022): Die Pandemie ist nicht unbedingt ein Verstärker für Partizipation, Interview in: wissenschaftskommunikation.de. Link