Das WZW Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt hatte von 2005 bis 2014, neben anderen Aufgaben, Expertise zur Entwicklung des Hochschul- und Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt organisiert, seit 2010 in enger Kooperation mit HoF. 2014 wurde das WZW im Zuge von Struktursystematisierungen aufgelöst. Die wissenschaftlichen Aufgaben des WZW übernahm HoF.
Auf diesen Seiten befindet sich die Dokumentation der Arbeit des WZW bis Ende 2013. Für neuere Informationen zum Hochschul- und Wissenschaftssystem Sachsen-Anhalts besuchen Sie bitte die Seite Referenzraum Sachsen-Anhalt.
Das zu Beginn der 90er Jahre erneuerte Hochschulsystem Sachsen-Anhalts – bestehend aus zwei Universitäten, einer Kunsthochschule und vier Fachhochschulen sowie einer Hochschule für Kirchenmusik, einer Theologischen Hochschule und einer Polizeihochschule – hat inzwischen weithin Anerkennung gefunden. Unter den derzeitigen Rahmenbedingungen, die mit den Stichworten „Qualität in der Breite und Spitze, demographischer Wandel und Internationalisierung“ skizziert werden können, hat es sich neu zu bewähren.
Mit der Hochschulplanung 2003/2004 ist in Sachsen-Anhalt ein Prozess der Profilierung und Schwerpunktbildung eingeleitet worden, der die Voraussetzungen für eine stärkere Konzentration der Landesmittel bei der Finanzierung des Wissenschaftssystems schaffen soll. Ziel der Konzentration der Fördermittel war die Stärkung reputationsstarker und wettbewerbsfähiger Forschungspotenziale der Hochschulen in Kooperation mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
In diesen Rahmen fiel die Gründung des Wissenschaftszentrums Sachsen-Anhalt Wittenberg e.V. (WZW) im Jahr 2005 durch das Kultusministerium und die Hochschulen des Landes. Dem Wissenschaftszentrum war im Laufe der Zeit auch die Mehrheit der außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes beigetreten. Das WZW förderte den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit und unterstützt die Kooperation und Vernetzung innerhalb des Wissenschaftssystems. Im Jahr 2014 wurde WZW im Zuge von Struktursystematisierungen aufgelöst.
Themen des WZW
Qualität der Lehre
Mit dem Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (“Qualitätspakt Lehre“) werden 186 Hochschulen aus allen Bundesländern dabei unterstützt, die Betreuung der Studierenden und die Qualität der Lehre zu verbessern. Hierfür benötigen die Hochschulen zusätzliches, für die Aufgaben in Lehre, Betreuung und Beratung qualifiziertes Personal. Ziele des Programms sind daher eine bessere Personalausstattung von Hochschulen, ihre Unterstützung bei der Qualifizierung bzw. Weiterqualifizierung ihres Personals sowie die Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Hochschullehre.
Die Herausforderungen, denen sich die Hochschulen stellen müssen, reichen dabei von zunehmender Heterogenität der Studierenden über die didaktische Qualifizierung des Lehrpersonals bis zur Employability der Absolventinnen und Absolventen.
Im Rahmen des Qualitätspakts Lehre fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) rund drei Viertel der antragsberechtigten Hochschulen in Deutschland. Die über 250 Vorhaben haben das gemeinsame Ziel, die Betreuung der Studierenden und die Lehrqualität zu verbessern. Die unterschiedlichen Ausgangssituationen der einzelnen Hochschulen erfordern jedoch höchst unterschiedliche Einzelmaßnahmen, Umsetzungsstrategien und Teilziele.
Eines der geförderten Projekte ist ein Verbund sachsen-anhaltischer Hochschulen unter dem Titel „Heterogenität als Qualitätsherausforderung für Studium und Lehre: Kompetenz- und Wissensmanagement für Hochschulbildung im demografischen Wandel“. Im Rahmen dieses Projekts arbeitete die Transferstelle Qualität in der Lehre bis Ende 2013 am WZW und seitdem am HoF.
Expertenplattform Demographischer Wandel in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt ist für viele andere Regionen ein Fenster in die Zukunft, jedenfalls was die Dynamik und die Auswirkungen des demographischen Wandels betrifft: In Deutschland ist das Bundesland, neben Mecklenburg-Vorpommern, die am stärksten vom demografischen Wandel betroffene Region.
Die Expertenplattform arbeitet seit 2009, bis 2013 am WZW, seit 2014 ist die Plattform am Interdisziplinären Zentrum für Altern Halle (IZAH) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg angesiedelt. Die Expertenplattformvereint die Wissenschaftler, die in Sachsen-Anhalt zu Fragen der Bewältigung des demographischen Wandels arbeiten. Ihre dezentrale Organisation stellt zweierlei sicher:
Es sind ebenso Universitäten und Fachhochschulen wie außeruniversitäre Institute beteiligt, und
es sind alle Fächergruppen vertreten, insbesondere die Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und die Medizin.
Insgesamt umfasst die Expertenplattform 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Mit der Plattform stellen sich die Wissenschaftseinrichtungen des Landes einer doppelten Aufgabe:
Sie machen Sachsen-Anhalt zum privilegierten Gegenstand ihrer Forschungen.
Zugleich werden sie ihrer Verantwortung gerecht, ihr Bundesland problemspezifisch an die überregionalen und internationalen Wissenskreisläufe anzuschließen.
Themen
Das Spektrum ihrer Themen ist breit:
Es reicht von der „Anpassung regional wirksamer Steuerungsinstrumente“ und „Daseinsvorsorge in peripheren Räumen“ über „Mobilität in der Fläche“ und „Die Bedeutung des demographischen Wandels für kleine und mittelständische Unternehmen“ bis hin zu „Demographischer Wandel in ländlichen Regionen“.
Behandelt werden sowohl Fragen der Stadtentwicklung als auch ländliche Räume. Im Mittelpunkt stehen dabei nachhaltige Siedlungs- und Infrastrukturanpassung.
Zahlreich vertreten sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit dem Thema Altern und Generationenbeziehungen befassen. Hier geht es vor allem um familienfreundliche und alterssensible Lebensbedingungen.
Die Entwicklungen im Beschäftigungssystem, insbesondere Qualifizierung und Arbeitsorganisation, sind gleichfalls prominent vertreten.
Ebenso werden Bildungsthemen intensiv bearbeitet: „Das Bildungssystem in schrumpfenden Regionen“, „Bestand und ökonomische Bedeutung kognitiver und nicht-kognitiver Fähigkeiten“, „Ingenieurwissenschaftliche Sensibilisierung an allgemein- und berufsbildenden Schulen“ oder „Hochschulentwicklung in demographisch herausgeforderten Regionen“.
Die Mitglieder der Expertenplattform verbindet neben dem wissenschaftlichen Austausch ein Ziel: auf Grundlage überregional vorhandener Wissensbestände und eigener Analysen die politischen Entscheidungsträger des Landes, der Gebietskörperschaften und Gemeinden zu den dynamischen Fragen des demographischen Wandels in ihrem politischen und administrativen Handeln zu beraten.
Kontakt
Prof. Dr. Peer Pasternack, Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF),
Prof. Dr. Andreas Simm, Interdisziplinären Zentrum für Altern Halle,
Mehr denn je bestimmt die Fähigkeit, Innovationen hervorzubringen, über Wohlstand und wirtschaftliche Dynamik. Sachsen-Anhalt gehört in Deutschland zu den Regionen, die in besonderer Weise von einem verschärften Technologie- und Wachstumswettbewerb und dem technologischen Strukturwandel betroffen sind. Bei entsprechenden Untersuchungen, u. a. des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (2007), belegt Sachsen-Anhalt hinsichtlich der Veränderungsdynamik jedoch vordere Plätze.
Es gab und gibt in Sachsen-Anhalt Bemühungen, mithilfe von Technologiefeldern mit regionaler Tradition eine zukunftsorientierte und leistungsfähige Forschungsinfrastruktur sowie ein institutionell vielfältiges Angebot an Technologietransfereinrichtungen aufzubauen. Diese Strategie trägt dazu bei, strukturelle Defizite des Bundeslandes zu überwinden und den strukturellen Wandel in der Region zu gestalten – ein Wandel hin zu Innovation, technischem Fortschritt, Unternehmensperformance und positiver Arbeitsmarktentwicklung. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft permanent mit dem Ziel weiterentwickelt, Innovationen zu beschleunigen, Wertschöpfung zu steigern und Arbeitsplätze zu schaffen. Um im Prozess der sich vollziehenden Neupositionierung der Arbeitsteilung im Wissenschafts- und Verwertungssystem wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es wichtig, die Leistungsfähigkeit der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft und des Wissen- und Technologietransfers in Sachsen-Anhalt zu analysieren und zu optimieren.
Papiere
Klaus Friedrich | Anne Rahmig Die Universität Halle als hochrangiger regionaler Wirtschaftsfaktor Analyse der Nachfrageeffekte der Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 2013, 48 S. PDF-Version Flyer der MLU
Forschung für die Regionale Wirtschaft Bericht des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) 2012
Schriftenreihe des WZW Nr. 10
Lutherstadt Wittenberg 2013, 86 S. PDF-Version mit Anlagen
Karrierechancen der Absolventen ostdeutscher Hochschulen (DIW econ GmBH Studie 2012) PDF-Version
Klaus Friedrich | Peer Pasternack (Hrsg.) Demographischer Wandel als Querschnittsaufgabe Fallstudien der Expertenplattform „Demographischer Wandel“ beim Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt
Universitätsverlag Halle-Wittenberg 2012, 312 S. mehr
Forschung für die Regionale Wirtschaft Bericht des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) 2011
Schriftenreihe des WZW Nr. 09
Lutherstadt Wittenberg 2012, 94 S. PDF-Version mit Anlagen
Die Biomasse-Forschungsplattform Sachsen-Anhalt: BIMAP
Schriftenreihe des WZW Nr. 08
Lutherstadt Wittenberg 2012, 84 S. PDF-Version
Uwe Grelak | Peer Pasternack (Red.) Zukunftsgestaltung im demographischen Umbruch Impulse und Handlungsoptionen aus Sicht der WZW-Expertenplattform „Demographischer Wandel in Sachsen-Anhalt“
Schriftenreihe des WZW Nr. 07
Lutherstadt Wittenberg 2011, 68 S. mehr
Forschung für die Regionale Wirtschaft Bericht des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) 2010
Schriftenreihe des WZW Nr. 06
Lutherstadt Wittenberg 2011, 85 S. PDF-Version
Forschung für die Regionale Wirtschaft Bericht des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) 2009
Schriftenreihe des WZW Nr. 03
Lutherstadt Wittenberg 2010, 66 S. PDF-Version
Forschung für die Regionale Wirtschaft Bericht des Kompetenznetzwerks für Angewandte und Transferorientierte Forschung (KAT) 2008
Schriftenreihe des WZW Nr. 02
Lutherstadt Wittenberg 2010, 39 S. PDF-Version
Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft in Sachsen-Anhalt 2010 Ergebnispapier Studie der IFOK GmbH im Auftrag des WZW
Schriftenreihe des WZW Nr. 01
Lutherstadt Wittenberg 2010, 23 S. PDF-Version
Holle Grünert | Sabine Böttcher Bedarf an neuem Wissen in der mitteldeutschen Kunststoffindustrie
Abschlussbericht des Zentrum für Sozialforschung Halle e. V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg PDF-Version
Bericht zur Technologietransfer-Delegationsreise nach Boston, Massachusetts 26./27. Januar 2009 PDF-Version
OECD Local Entrepreneurship Reviews – Unternehmerisches Umfeld und Politik: Nutzung der Wissenschafts- und Technologiebasis der Region Halle (Januar 2007) PDF-Version
Rahmenvertrag Forschung und Innovation zwischen der Landesregierung und den Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt 2011-2015 (Stand 21.12.2010) – Fortführung der Exzellenzoffensive Sachsen-Anhalt 101221-Rahmenvertrag_2011.pdf
Rahmenvereinbarung zu den Zielvereinbarungen 2011-2013 zwischen der Landesregierung und den Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt (Stand 21.12.2010) 101221-Unterschr-RV-ZV.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (17.02.2011) 110217_ZV_MLU_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (16.03.2011) 110316_ZV_MLU_Med_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (17.02.2011) 110217_ZV_OvGU_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Medizinische Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (02.03.2011) 110302_ZV_OvGU_Med_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Hochschule Anhalt (17.02.2011) 110217_ZV_HAh_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Hochschule Harz (17.02.2011) 110217_ZV_HHz_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Hochschule Magdeburg-Stendal (17.02.2011) 110217_ZV_HMd_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Hochschule Merseburg (17.02.2011) 110217_ZV_HMe_Inet.pdf
Zielvereinbarung 2011 bis 2013 zwischen dem Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Kunsthochschule Halle (15.03.2011) 110315_ZV_KHH_Inet.pdf
Die Plattform NachwuchswissenschaftlerInnen für Sachsen-Anhalt ist ein Forum für junge WissenschaftlerInnen von interessierten Studierenden über DoktorandInnen bis hin zu Post-DoktorandInnen, die sich in der Forschungswelt von Sachsen-Anhalt etablieren wollen. Es wird dabei die Möglichkeit des Austausches untereinander geschaffen und die Weitergabe von Erfahrungen vereinfacht. Außerdem wird dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine hochschulpolitische Stimme verliehen.
Bei Netzwerktreffen oder kleineren Stammtischen können Themen wie zum Beispiel Probleme der Doktorandenausbildung oder Schwierigkeiten der Etablierung als Post-DoktorandIn diskutiert werden. Mit Hilfe von konstruktiven Ideen zur Verbesserung der so aufgedeckten Missstände kann Einfluss auf die Hochschulpolitik des Landes genommen werden.
Um zusätzlich einen wissenschaftlichen Austausch zu initiieren sind regelmäßige Tagungen zu forschungsrelevanten Themen wie Praxis der interdisziplinären Forschung oder public understanding of science geplant. Die Plattform unterstützt insbesondere NachwuchswissenschaftlerInnen an den interdisziplinär ausgerichteten Forschungsstandorten in Sachsen-Anhalt. Im Speziellen sollen hierfür Workshops zu wissenschaftsorganisatorischen Themen angeboten werden.
Papiere
Johannes Moes Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in Sachsen‐Anhalt Studie der HIS GmbH im Auftrag des WZW
WZW Arbeitsbericht 3/2011
Lutherstadt Wittenberg 2011 PDF-Version
Flyer Netzwerk Nachwuchswissenschaftler für Sachsen-Anhalt
Lutherstadt Wittenberg, 2010 PDF-Version
Positionspapier der Plattform NachwuchswissenschaftlerInnen für Sachsen-Anhalt
Die Plattform NachwuchswissenschaftlerInnen für Sachsen-Anhalt hat dem WZW ein Positionspapier der Promovierenden und Post-Docs in Sachsen-Anhalt übergeben, mit dem die Plattform eine vertiefende Diskussion zu den dringensten Anliegen des wissenschaftlichen Nachwuchses im Land mit den Hochschulleitungen und dem Kultusmministerium anregen möchte. Das Papier kann zur Fortschreibung auf dem Blog der Gruppe der NachwuchswissenschaftlerInnen diskutiert werden.
Das Positionspapier wurde von den NachwuchswissenschaftlerInnen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Jahr 2011 überarbeitet.
Interdisziplinarität – eine Herausforderung für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Auf die Ausdifferenzierung von Disziplinen im 18. Jahrhundert und ihre Festschreibung in den Universitäten im 19. Jahrhundert folgte gegen Ende des 20. Jahrhunderts eine Agglomeration von Wissen in Expertenkulturen. Heutzutage gelten Netzwerke, Forschungsverbünde und interdisziplinäre Zentren als die üblichen Organisationsformen im Wissenschaftsbetrieb.
Interdisziplinäres Denken, Argumentieren und Forschen wird daher auch vom wissenschaftlichen Nachwuchs erwartet und gefordert. Wissenschaft in der Praxis ist eine Kombination von Disziplinen. Komplexe Fragestellungen erfordern interdisziplinäres Arbeiten und generieren interdisziplinäre Forschungsansätze.
Die Plattform Wissenschaftlicher Nachwuchs für Sachsen-Anhalt widmete sich im Rahmen ihrer zweiten Jahrestagung dem Problemfeld der Interdisziplinarität und fragte nach Erfahrungen aus der wissenschaftlichen Praxis und der Geschichte und Zukunft interdisziplinären Arbeitens:
Welche Formen von Interdisziplinarität sind für den wissenschaftlichen Nachwuchs angemessen?
Wie viel disziplinäre Orientierung ist andererseits wichtig für die Entwicklung eigener Perspektiven?
Gibt es in der wissenschaftlichen Laufbahn unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts Phasen und Tätigkeiten, die sich nach dem Grad (empfehlenswerter) Interdisziplinarität unterscheiden?
Wie entstehen interdisziplinäre Felder?
Wo ist interdisziplinäres Arbeiten vorbildlich gelungen, wo liegen andererseits die Grenzen dieser Arbeitsweise?
Wie können die substantiellen, institutionellen und hochschulpolitischen Probleme der interdisziplinären Forschung überwunden werden?
Wie kann die Kommunikation interdisziplinär aussehen und in wie weit stören unterschiedliche Fachstile diese sogar?
Zeichnet sich im Rahmen interdisziplinärer Arbeitsformen ein eigenständiges Know How der Disziplinerweiterung ab, auf das auch die Universitäten in Zukunft zu reagieren haben?
Auch in Sachsen-Anhalt wird die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses zunehmend in strukturierten Programmen organisiert. Forschungseinrichtungen und Hochschulen konkurrieren um die besten Nachwuchskräfte für die Qualifizierung in Forschung und Lehre. Die Tagung fragte daher auch nach den Bedingungen unterschiedlicher Wege zur Promotion und zur Postdoc-Qualifikation und dient zugleich als hochschul-politisches Forum zur Diskussion dieser Themen.
Veranstaltung 2008
Workshop Nachwuchswissenschaftler für Sachsen-Anhalt vom 17.9.2008
Das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie Berlin (FiBS) hat im Auftrag des WZW Wissenschaftszentrum Sachsen-Anhalt Wittenberg eine Recherche zur Gleichstellung im Wissenschaftssektor Sachsen-Anhalts – mit besonderer Berücksichtigung der Hochschulen – vorgenommen. Diese beruht auf vier Quellen:
amtliche Statistik (geschlechtsspezifische Anteile an den hochschulrelevanten Gruppen),
einschlägige überregionale und internationale Datensammlungen und Überblicksdarstellungen (Kontextualisierung),
Online-Darstellungen des Gleichstellungsgeschehens an den wissenschaftlichen Einrichtungen Sachsen-Anhalts,
Instrumentenkasten der DFG (modellhaft aufgeführte Beispiele aus Sachsen-Anhalt).
Durch die Auswertung dieser Quellen des ‚ersten Zugriffs‘ konnte ein erstes Bild erzeugt werden, das sich auf die öffentliche Wahrnehmbarkeit der einschlägigen Aktivitäten konzentriert.
Eine Diskussion des Berichts am 23.4.2012 (s.u.), an der Gleichstellungsbeauftragte und Vertreter/innen mehrerer Rektorate sachsen-anhaltischer Hochschulen teilgenommen hatten, ergab als wesentliches Ergebnis, dass jenseits des öffentlich Recherchierbaren zahlreiche weitere Aktivitäten die Gleichstellungsarbeit an den sachsen-anhaltischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen prägen. Diese werden zu vervollständigen sein.
Die Vervollständigung wiederum soll zu einem Bild führen, das Hochschulen und Wissenschaftsministerium in die Lage versetzen wird, Handlungsbedarfe zu identifizieren und diese in die nächsten Zielvereinbarungsverhandlungen einzuspeisen.
Da ohne eine präzise Informationsgrundlage Handlungsbedarfe nicht zu bestimmen sind, wurde die Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten der Universitäten und Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt (LaKoG) vom Vorstand des WZW eingeladen, daran mitzuwirken. Ein entsprechendes Gespräch hat unterdessen im Februar 2013 stattgefunden. Das WZW ist nun dabei, in Kooperation mit der LaKoG die Informationsbasis auf der Grundlage des FiBS-Gutachtens zu arrondieren und wird das Ergebnis im Laufe des Jahres 2013 vorlegen.
Die Gestaltung der Informationsinfrastrukturen der Hochschulen gewinnt unter neuen Anforderungen eine strategische Dimension, die früher allein der Investitionsplanung des Bauens und der Großgerätebeschaffung zukam. Das WZW unterstützt die Hochschulen des Landes durch Moderation und Mobilisierung von Expertise, die erforderlichen vorbereitenden Diskussionsprozesse zu führen. Zu diesem Zweck wurde die Landes-Hochschul-DV-Kommission (LDVK) in das WZW eingebunden. Überdies arbeitet die in der von der Hochschulrunde (Ministerin/Rektoren) ins Leben gerufene AG IT-Infrastruktur. Die AG verfügt über eine für den internen Austausch nutzbare Plattform innerhalb des Webangebotes des WZW.
Beratung 'Wissenschaftsentwicklung und Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen in Sachsen-Anhalt' vom 13.12.2012
Für aktuellere Informationen zur Wissenschaftslandschaft Sachsen-Anhalt besuchen Sie bitte diese Seite.
Positive Trends bei der Entwicklung des Wanderungssaldos in Sachsen-Anhalt
Aktuelle Auswertungen von Daten des Landesamt für Statistik durch das Konjunkturteam Altmark / Hochschule Magdeburg-Stendal lassen einen positiven Trend in der Bevölkerungsentwicklung erkennen. Die demographische Entwicklung erweist sich als durch gemeinsame Anstrengungen von Hochschulen und Unternehmen positiv beeinflussbar. Auswertung lesen
Thimo von Stuckrad Zur Entwicklung der Studiennachfrage an Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt Studie der CHE Consult GmbH
WZW-Arbeitsberichte 2/2013
Lutherstadt Wittenberg 2013, 31 S. PDF-Version