Ausgehend von der Situation der Mittelverknappung im Hochschulbereich bei gleichzeitig gestiegenen und weiter steigenden Leistungsanforderungen wird festgestellt, „die Hochschulen (sollen) mit verminderten Mitteln erweiterte Leistungen erbringen“, dieses als widersprüchliche Anforderung diagnostiziert und „insoweit ein Problem“ registriert. Sodann wird die aktuelle deutsche Hochschulreformdebatte in zweierlei Hinsicht strukturiert: (a) Eine Betrachtung des Charakters der politischen Debatten, in deren Kontext aktuelle Reformbemühungen von und mit Hochschulen stattfinden, führt zur Identifizierung von drei Strömungen der hochschulpolitischen Debatte – konservativ, marktliberal und egalitär; diese Strömungen seien aber zum einen nicht umstandslos identisch mit den politischen Parteien, denen diese Attribute üblicherweise zugeordnet werden, und sie bildeten zum anderen diverse Schnittmengen, die in dem Bericht herausgearbeitet werden. (b) Eine Bestandsaufnahme der Problembereiche, die in der Reformdebatte verhandelt werden, erbringt eine umfassende Skizzierung der Problemdefinitionen und Problemlösungsbemühungen, jeweils differenziert nach den verschiedenen Akteursgruppen. Abschließend sieht der Autor in den Auseinandersetzungen um die Hochschulreform ein „Ökonomisierungs-“ und ein „Reproduktionsparadigma“ miteinander ringen.
Buchpublikationen und Forschungsberichte
Peer Pasternack (1998): Effizienz, Effektivität & Legitimität. Die deutsche Hochschulreformdebatte am Ende der 90er Jahre (HoF-Arbeitsbericht 4/1998), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg, 30 S. mehr...