Vermittelnde Expertise. Schnittstellen von Management und Kommunikation im Wissenschaftssystem

Im neuen Heft der Zeitschrift „die hochschule“ liegt der Schwerpunkt auf den Rollen von Wissenschaftsmanagement und -kommunikation im Wissenschaftssystem. Das Heft ist zugleich eine Zwischenbilanz des Graduiertenkollegs „WiMaKo“. Einleitend wird dafür eine Perspektive als miteinander verwobene Schnittstellen entwickelt.

Das BMBF-Graduiertenkolleg „Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung“ (WiMaKo) – betrieben von Uni Magdeburg, HoF und Uni Speyer – hat eine Zwischenbilanz vorgelegt. Sie widmet sich Fragen der organisationalen Bearbeitung wissenschaftsexterner Anforderungen an das Wissenschaftssystem. Die Beiträge stammen von den Kollegiat.innen. Weitere Infos zum Kolleg: https://www.wimako-kolleg.de/

Einleitend geht es um die Veränderungen im Wissenschaftssystem und in der Organisation von Wissenschaft. Sie erfordern effektive Managementstrategien, um wachsende Komplexitäten zu bewältigen und einen konstruktiven Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu ermöglichen. Das Wissenschaftsmanagement agiert hierbei als Vermittler innerhalb der Wissenschaft sowie zwischen der Wissenschaft und anderen Gesellschaftsbereichen: Es unterstützt lehr- und forschungsbezogene Aktivitäten, wirkt bei der Einwerbung und Bewirtschaftung von Fördermitteln mit und fördert den Transfer von Wissen und Technologien. Die Wissenschaftskommunikation trägt dazu bei, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und zugänglich zu machen: Das Ziel ist ein informiertes und engagiertes Publikum. Wissenschaftsmanagement und -kommunikation sind damit beide zentrale Schnittstellen des Wissenschaftssystems, sowohl in seinen Binnenverhältnissen und im Verhältnis zu seiner Umwelt. Sie tragen zur Entstehung eines produktiven Wissenschaftsökosystems bei. Identifiziert werden vier Themencluster, entlang derer die Schnittstellen bestehen. Zur Einleitung.

Die weiteren Beiträge des Themenschwerpunkts befassen sich mit:

  • Fördermittelgeber als unsichtbare Forschungspartner. Epistemische Ungerechtigkeit in globalen Forschungskooperationen (Julia Wiethüchter)
  • Die „Europäischen Hochschulen“ und der „Collaborative Turn“. Eine Bestandsaufnahme (Claudia Wendt)
  • Kooperationen, Kollaborationen, Allianzen. Zum Zusammenhang von universitärem Organisationswandel und Universitätskooperationen (Sebastian Gallitschke)
  • Zusammenarbeit baden-württembergischer Hochschulrechenzentren in Zeiten von Digitalisierung und Pandemie. Hemmnisse, Projekte, Lösungen (Ursula M. Müller)
  • Vertraut das Wissenschaftsmanagement der Verwaltung? Die Funktion von Vertrauen gegenüber der Verwaltung (Jan Lauer)
  • Interventionen zur Förderung studienrelevanter Kompetenzen. Empirische Befunde zu studentischen Nachfragetypen und Studienerfolg (Nadine Syring)
  • Wissenschaftliche Weiterbildung Älterer und ihr Weg durch die Krise. Was bleibt von der Ad-hoc-Digitalisierung im Zuge der COVID-19-Pandemie? (Annika Felix)
  • Grenzziehungen zwischen Hochschulräumen und realen Welten im Kontext von Engaged Learning (Alexander Chmelka)
  • Wachsende Bedeutung narrativer Zukunftsproduktion in den Wissenschaften? Problemlagen und Perspektiven für die Wissenschaftskommunikation am Beispiel von Reallaboren (Theresa Franke-Frysch)
  • Social Citizen Science und ihre Rolle für die Nachhaltigkeitsziele (Justus Henke)

Die Rubrik „Geschichte“ präsentiert einen Artikel zur Akademisierung:

  • Auch eine Geschichte der Hochschule (Ulrich Papenkort)

In der Rubrik „Forum“ finden sich vier Beiträge zu Themen mit unterschiedlichen Foci:

  • Die Grenzen der humankapitaltheoretischen Betrachtung der Hochschulbildung (Manfred Stock)
  • Studieren zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Ein bildungs- und subjektivierungstheoretischer Beitrag zum Diskurs über Hochschulbildung (Eik Gädeke)
  • Paradigmen der hochschulischen Steuerung von Studiengangsentwicklung. Trade-offs von entwicklungs-, transformations- und evolutionsbezogener Educational Governance (Franz Kasper Krönig)
  • Determinanten wissenschaftlicher Karrieren. Auf dem Weg zu einer einheitlichen Theorie im Anschluss an Pierre Bourdieu (Gerhard Wagner, Pascal Klassert, Muriel Wagner)

Fortgesetzt findet sich, wie immer, die annotierte Bibliografie selbstständiger Publikationen zur ostdeutschen Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte nach 1945. Diesmal werden 121 Neuerscheinungen bzw. Nachträge aus früheren Erscheinungsjahren vorgestellt.

Bestellungen an:
Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF)
Vertrieb „die hochschule“
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
E-Mail:
Fax: 03491/466-255
Tel.: 03491/466-254

Zitation

Justus Henke / Annika Felix / Katja Knuth-Herzig (Hg.): Vermittelnde Expertise. Schnittstellen von Management und Kommunikation im Wissenschaftssystem (=die hochschule 1–2/2023), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2023, 240 S.

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