Website zum Projekt: Konfessionelles Bildungssystem in der DDR

URL: http://kobi-ddr.de

Die Website dient einerseits der projektbegleitenden Dokumentation aller Publikationen, Beiträge und Bibliographien, die in diesem Rahmen erschienen sind und sämtliche Bildungsbereiche umfassen. Andererseits ist angesichts der Vielzahl von Einrichtungen und Arbeitsformen sowie der Komplexität des Feldes incl. seiner internen Dynamik im Zeitverlauf anzunehmen, dass es Lücken gibt oder Präzisierungen sinnvoll erscheinen. Zu diesem Zweck ist das offene Forum eingerichtet worden, in dem alle Interessierten eingeladen sind, diesbezügliche Informationen mitzuteilen. Auch Literaturhinweise und Zeitzeugenerinnerungen sind willkommen.

Abstract

Zu den Erstaunlichkeiten der DDR gehörte der Umstand, dass es neben dem „einheitlichen sozialistischen Bildungssystem“ ein höchst vielfältiges konfessionell bzw. kirchlich gebundenes Bildungswesen gab. Die Anzahl der hieran beteiligten Einrichtungen summierte sich auf ca. 300 in allen Bildungsstufen: allgemeine Schulbildung (Oberschulen, gemeindlicher Religionsunterricht, kirchliche Vorseminare), berufliche Ausbildungen (soziale und diakonische Berufsausbildungen, Krankenpflegeschulen, postsekundare Ausbildungseinrichtungen für den diakonischen, katechetischen bzw. gemeindepädagogischen Bereich), tertiäre Bildung und Wissenschaft (Theologische Hochschulen, evangelische Theologische Fakultäten, Predigerseminare zur Ausbildung von Predigern und Pfarrern, Predigerseminare für die Vikariatsausbildung, Kirchenmusikschulen, Studentengemeinden, Kirchliche ‚Thinktanks‘, Evangelische Kunstdienste, kirchliche wissenschaftliche Bibliotheken) und quartäre Bildung (Fortbildungseinrichtungen für kirchliche Dienste, Evangelische Akademien). Unter Berücksichtigung auch der Elementarbildung (Kindergärten, Kinderheime) betrug die Zahl der Einrichtungen gar 600. Zu den Erstaunlichkeiten der Aufarbeitungsbemühungen zur DDR gehört es, dass diese Parallelwelt zum staatlichen Bildungswesen bislang nicht systematisch dokumentiert ist. Daher gibt es hierüber keinen zuverlässigen Überblick. Dieser wird nun im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Gestalt eines Handbuchs hergestellt. Damit wird eine bestehende Lücke in der Dokumentation der DDR-Bildungsgeschichte geschlossen.