Ziel des Projektes ist es, die strukturellen Voraussetzungen für ein systematisches Qualitätsmanagement der Hochschullehre sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck wird an ausgewählten Hochschulen eine Kompletterhebung des Lehrangebots durchgeführt: Die Lehrenden werden über die konkreten Lehrveranstaltungen, die sie in einem Semester durchgeführt haben, erfasst. Auf diese Weise wird der reale Lehrkörper anhand seiner tatsächlichen Lehrtätigkeit bestimmt. Die Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, wer die Träger der akademischen Lehre sind, welchen Status- und Beschäftigungsgruppen sie angehören und zu welchen Anteilen sie den Lehrbedarf abdecken.
Neben der Erhebung von Strukturdaten wird durch einen Mix qualitativer und quantitativer Methoden die Praxis der Lehrenden untersucht. Hierfür wird das Feld der akademischen Lehre durch problemzentrierte Interviews mit Lehrenden erschlossen. Die so ermittelten Motivationen, Problemwahrnehmungen und Strategien bilden den Ausgangspunkt für eine Online-Befragung der Lehrenden an den kooperierenden Hochschulen. Die Daten der Befragung werden differenziert nach Geschlecht, Fächer- und Personengruppen in Beziehung zu den Strukturdaten gesetzt. Unterschiede zwischen den Strukturdaten und den subjektiven Wahrnehmungen der Lehrenden verweisen beispielsweise auf die Existenz ‚verdeckter’ Strategien, die sich allein über die Zuordnung von Lehrpersonen zu Lehrveranstaltungen nicht erschließen lassen.
Für dieses Projekt hat das Institut für Hochschulforschung acht Hochschulen als Kooperationspartner gewonnen. Die Hochschulleitungen ermöglichen den Zugang zu vorliegenden Daten zur akademischen Lehre. Sie erhalten im Gegenzug aufbereitete Daten zur Struktur der akademischen Lehre an ihrer Hochschule, die eine längerfristige bedarfsgerechte Personalplanung ermöglichen.
Buchpublikationen und Forschungsberichte
Anja Franz / Monique Lathan / Robert Schuster (2011): Skalenhandbuch für Untersuchungen der Lehrpraxis und der Lehrbedingungen an deutschen Hochschulen. Dokumentation des Erhebungsinstrumentes (HoF-Arbeitsbericht 4/2011), unter Mitarbeit von Alexander Mitterle und Alexander Kühn, Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg, 79 S., ISSN 1436-3550 mehr...
Artikel (Auswahl)
Bloch, Roland / Anja Franz / Robert Schuster / Carsten Würmann: Who teaches? The structure of teaching at German universities. Paper präsentiert auf der Tagung „Inequalities in Higher Education and Research“, veranstaltet vom Study Network on Higher Education (RESUP) und dem Observatory for Science, Policy and Society (OSPS) an der Universität Lausanne, Lausanne, 18.-20.6.2009, auch unter: http://www.unil.ch/webdav/
Roland Bloch / Anja Franz / Carsten Würmann (2010): Wer lehrt was unter welchen Bedingungen? Zur Struktur akademischer Lehre an deutschen Hochschulen, in: Hochschulmanagement 3/2010, S. 72-77.
Roland Bloch / Carsten Würmann (2010): Gute Arbeit – gute Bildung: Personelle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Studienreform, in: Klemens Himpele / Andreas Keller / Sonja Staack (Hrsg.), Endstation Bologna? Zehn Jahre Europäischer Hochschulraum, W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld, S. 173-177.
Roland Bloch / Carsten Würmann (2009): Vermessen? Qualitätsmessung und Evaluation von Hochschullehre, in: Forum Qualitätsmessung, H-Soz-u-Kult, 18.6.2009. Link
Veranstaltungen
Workshop „Wege der Lehrdokumentation“ am 4. Dezember 2013 in der Leucorea Wittenberg
am 4. Dezember 2013
Ort: Leucorea, Lutherstadt Wittenberg
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