Unter dem Schlagwort „Citizen Science“ wird die Öffnung von Forschungsprozessen für Freiwillige, d.h. nicht-berufliche Wissenschaftler.innen, salonfähig. Neben Hobbyornithologen und Biohackerinnen sammeln oder bearbeiten immer mehr Menschen Daten für die Wissenschaft, z.B. für den Naturschutz und epidemiologische Studien, oder tragen mit ihrem Wissen zu anderen Forschungsschritten bei. Außerdem sind in den letzten Jahren mit Online-Plattformen, Förderrichtlinien und Weiterbildungen Strukturen und Standards entstanden, die diese Art der partizipativen Forschung ebenso fördern wie reglementieren. Das Dissertationsprojekt (Teil des Graduiertenkollegs „Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation als forschungsbasierte Praxen der Wissenschaftssystementwicklung (WiMaKo)“) untersucht solche Institutionalisierungsprozesse hinsichtlich der Rollen von (Forschungs-)Organisationen – innerhalb und außerhalb der akademischen Wissenschaft. Wie wird ihre Arbeit, z.B. in Forschung, Lehre und Transfer, durch den Citizen-Science-Ansatz beeinflusst? Und wie gestalten sie diesen gleichzeitig durch ihre wissenschaftspolitischen Aktivitäten mit? Ziele des Projekts sind, Citizen Science in das breite Spektrum von Ansätzen der Vermittlung zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit einzuordnen sowie ein besseres Verständnis des Wandels der Organisation von Forschung durch Digitalisierung zu gewinnen.