Tagung: Föderalismus und Hochschulen am 1. und 2. Juni 2010

Die Föderalismusreform von 2006 hat die Hochschulbildung fast vollständig in die Kompetenz der Länder gestellt. Wurde zuvor überwiegend das Bild eines zwar föderal verfassten, aber weitgehend homogenen Hochschulwesens in Deutschland gezeichnet, legten sich die Länder mit der Reform einen Qualitätswettbewerb auf, der explizit auf föderale Differenzierung setzte.

Die sozialwissenschaftliche Hochschulforschung hat sich lange zurückhaltend bezüglich föderalismusspezifischer Analysen verhalten. Vielfach wurde vereinfachend ein einheitliches ‚deutsches Hochschulsystem‘ als gegeben unterstellt. Diese Betrachtungsweise lässt sich so nicht mehr aufrecht erhalten. Es stellen sich jetzt neue Fragen:

  • Wie entwickeln sich im Zeichen der föderalen Verwettbewerblichung Forschung, Lehre und Hochschulorganisation in den einzelnen Bundesländern?
  • Wie begegnen die Länder Problemen der Hochschulen, wie versuchen sie hier Prozesse zu gestalten?
  • Führen die angestoßenen Entwicklungen zu einer föderalen Heterogenisierung mit sechzehn je eigenen Hochschulsystemen?
  • Oder aber steigert die Logik des föderalen Wettbewerbs den Bezug aufeinander und befördert am Ende doch wieder die Homogenisierung der Hochschulbildung?

Das Institut für Hochschulforschung (HoF) widmet sich am 1. und 2. Juni 2010 mit der Tagung “Föderalismus und Hochschulen. Von neuen Kompetenzen und alten Ordnungen” dieser Thematik und berichtet aus seiner laufenden Forschung. HoF analysiert die föderale Kompetenzordnung und setzt diese zu langfristigen Trends in der Hochschulsteuerung, in der Personalstruktur und in Forschung und Lehre in Beziehung. Die Tagung wird die wissenschaftlichen Ergebnisse in den politischen Kontext einordnen und nach praktischen Konsequenzen fragen. Sie richtet sich an Expertinnen und Experten der Hochschul- und Föderalismusforschung wie an die politischen Akteure.

Ansprechpartner

Dr. Carsten Würmann und Diana Pielorz
Email:
Telefon: 03491/ 466-254

Präsentationen

Poster des Instituts für Hochschulforschung zum Projekt “Hochschulen und Föderalismus”: