HoF-Tagung am 26.04.2013 zur Entwicklung der Lehrprofessur: „Differenz, Hierarchie und Geschlecht“

Am 26.04. 2013 fand die Abschlußtagung des Projektes „‘Männliche‘ Forschung –‚weibliche‘ Lehre? Konsequenzen der Föderalismusreform für die Personalstruktur und die Besoldung am Arbeitsplatz Hochschule“ am Institut für Hochschulforschung (HoF) mit dem Titel: „Differenz, Hierarchie und Geschlecht“ – Neuordnungen im Verhältnis von Lehre und Forschung am Beispiel der Lehrprofessur“ in Lutherstadt-Wittenberg statt. Die Finanzierung des Projektes erfolgt im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Frauen an die Spitze“ aus Mitteln des BMBF und des Europäischen Sozialfonds. Die Bearbeitung erfolgt am HoF von 2010 bis 2013.

Die Tagung wurde von Prof. Peer Pasternack (Direktor) und Dr. Anke Burkhardt (Projektleiterin) eröffnet. Im Eingangsreferat wurde von Lena Weber (Dipl. Soz.; Paderborn) der Frage nach Abwertung und Feminisierung in der unternehmerischen Universität nachgegangen. Lena Weber war dankenswerterweise für Frau Prof. Birgit Riegraf, die kurzfristig verhindert war, eingesprungen („Die Universität als Gendered Organization: Abwertung und Feminisierung in der Entrepreneurial University?“)

Im Mittelpunkt der Tagung stand eine neue universitäre Stellenkategorie: die Professur mit Schwerpunkt Lehre. Das Für und Wider der Einführung sogenannter „Lehrprofessuren“ diskutierten die ca. 40 Teilnehmenden mit Frau Prof. Ulrike Beisiegel (Präsidentin der Universität Göttingen, Mitinitiatorin der Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur Professur mit Schwerpunkt Lehre ) und Prof. Winfried Kluth (Martin–Luther-Universität Halle-Wittenberg, DHV-Sprecher der Hochschulverbandsgruppe Halle). Einen Einblick in den rechtwissenschaftlichen Umgang mit der Lehrprofessur gab Prof. Urs Kramer (Universität Passau), Lehrprofessor an der Universität Passau.

Der Beitrag „Lehrstrukturen und Geschlecht – Welches Geschlecht hat der Lehrkörper? Welches die Lehre?“ von Dr. Carsten Würmann und Dr. Roland Bloch präsentierte Ergebnisse des Projektes „Wer lehrt was unter welchen Bedingungen? Untersuchung der Struktur akademischer Lehre an deutschen Hochschulen“. Hier wurden Struktur und Organisation der akademischen Lehre aus Geschlechterperspektive analysiert.

Zum Abschluss der Tagung wurden ausgewählte Ergebnisse des „LehrWert“-Projektes unter dem Titel „Von der Einheit zur Differenz? Differenzbildung und Hierarchisierung am Beispiel von Lehrprofessuren“ vorgestellt. Hierbei standen neben der theoretischen Einordung des Projektes folgende Fragen im Mittelpunkt: In welchem Umfang machen die Universitäten von der Möglichkeit Gebrauch Lehrprofessuren einzurichten? Welche Probleme erzeugt die Differenzierung von Forschung und Lehre für die jeweiligen Stelleninhaber/innen und welche Bewältigungsstrategien entwickeln diese? Inwieweit ist die Etablierung von Lehrprofessuren aus gleichstellungspolitischer Perspektive zu problematisieren?

Termin und Veranstaltungsort

26. April 2013

Leucorea, Lutherstadt-Wittenberg