Internationale Studierende an deutschen Hochschulen: Zwischen Hochschul-Governance und Hochschulkommunikation

Die Nachfrage nach Studienplätzen seitens internationaler Studieninteressierter nimmt in Deutschland stetig zu, der Anteil internationaler Studierender an deutschen Hochschulen wird beständig höher. Mittlerweile verteilen sie sich nicht nur auf die Universitäten in großen Städten. Auch kleinere Hochschulen an zum Teil schrumpfenden Standorten nehmen mehr internationale Studierenden auf. Während die Hochschulen mit traditionell hoher Studienplatznachfrage über Standortvorteile, Reputation und andere Faktoren verfügen, die sie attraktiv machen, müssen kleinere bzw. weniger bekannte Hochschulen sich stärker um die Anwerbung von Studierenden bemühen. Bei niedriger Nachfrage aus dem Inland treten internationale Studieninteressierte als Zielgruppe stärker in den Vordergrund. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Forschungsprojekt mit der Frage nach den hochschulexternen und -internen Faktoren, die die Anwerbung und Nachfrage von internationalen Studierenden in Deutschland beeinflussen. Es wird davon ausgegangen, dass multifaktorielle Einflüsse bestehen: Veränderungen im Hochschulsystem (z.B. Hochschulexpansion und Stratifizierung), Ressourcenverteilung, Verordnungen über Kapazitätsberechnungen und Studienplatzvergabe, aber auch auf Hochschulebene steuerbare Faktoren, z.B. Hochschulkommunikation, Curricula- und Studienangebotsgestaltung, Zulassungsbedingungen. Für die Untersuchung werden neben Dokumentenanalysen quantitative Daten ausgewertet, die als Variablen innerhalb statistischer Modelle zusammengefügt werden, um die Einflussfaktoren auf die Nachfrage internationaler Studienbewerber.innen unter anderem nach Standortmerkmalen herauszukristallisieren.