Flexible Studierende? Studienreform und studentische Praxis

Empirische Befunde zeigen, dass Studierende heute in ihrer Praxis mehrheitlich nicht mehr dem von der Hochschule vorausgesetzten traditionellen Leitbild des akademischen Studierenden entsprechen. Sie orientieren sich vielmehr an Anforderungen des Arbeitsmarktes und individueller Leistungserbringung. Die die­sen Anforderungen zugrunde liegenden Annahmen und ihre gegenwärtige Umsetzung durch Studienreformen sollen diskursanalytisch rekonstruiert werden. Diskurse über Studierende sind, wie erste Ergebnisse zeigen, von Widersprüchen geprägt, die zu Konflikten führen (können), etwa wenn Forderungen nach Eigenverantwortung und Flexibilität im Widerspruch zur Logik von Hochschule und Studium stehen. Neben der Auswertung von Primärtexten wie z.B. Studienführern, studentischen Zeitschriften und Internetauftritten werden problemzentrierte Interviews mit Studierenden geführt. Weil Diskurse Machteffekte produzieren, werden schließlich Konflikte, Widersprüche, Ungleichheiten u.ä. in der studentischen Praxis in den Blick genommen.

Buchpublikationen und Forschungsberichte

Roland Bloch (2009): Flexible Studierende? Studienreform und studentische Praxis, Akademische Verlagsanstalt, Leipzig, 336 S. mehr...