Wissensspuren. Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945

1994 war in Wittenberg die Stiftung Leucorea gegründet worden. Sie hat seither den Auftrag, in enger Kooperation mit der Martin-Luther-Universität in Halle/S. den historischen Universitätsstandort in Wittenberg akademisch wiederzubeleben. Der Band liefert eine umfassende zeitgeschichtliche Bestandsaufnahme von Bildung und Wissenschaft in den fünf Jahrzehnten, die dieser Wiederbelebung vorangegangen waren. Unter den 37 Autorinnen und Autoren finden sich sowohl Wissenschaftler wie Zeitzeugen. In sechs Kapiteln wird der Aufriss geliefert: „Reformationsstadt“, „Bildung und Forschung in Medizin, Naturwissenschaft und Industrie“, „Heimat- und Stadtgeschichtsschreibung“, „Kultur als Bildungsträger“, „Schulwesen“ und „Wieder ein universitärer Standort“. Deutlich wird einerseits, wie die DDR mit der Rolle Wittenbergs als Zentrum der reformationshistorischen Topografie umging, und andererseits, welche geistigen Räume sich die Bevölkerung einer mittelgroßen Stadt in der DDR sicherte bzw. erschloss.

Die Beiträge im einzelnen:

  • Geleitwort (Wolfgang Böhmer) und Vorwort (Reinhard Kreckel);
  • „Wittenberg nach der Universität“. Zur Geschichte des Projekts (Jens Hüttmann);
  • Wissenschaft und Höhere Bildung in der Peripherie. Zur Einordnung des Falls Wittenberg (Peer Pasternack);
  • Deponieren und Exponieren. Einblicke in das Lutherhaus (Stefan Rhein);
  • Der Beitrag von Oskar Thulin (1898-1971) für Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945 (Christian Mai);
  • Leben und Lernen auf Luthers Grund und Boden. Das Evangelische Predigerseminar Wittenberg (Peter Freybe);
  • Die Ausbildung an der Evangelischen Predigerschule der Kirchenprovinz Sachsen in Wittenberg 1948-1960. Ein Beispiel für den Zugang zum Pfarramt auf dem zweiten Bildungsweg (Hans-Joachim Kittel);
  • Das Wittenberger Stadtkirchenarchiv (Jens Hüttmann);
  • Zur Geschichte des Melanchthonhauses nach 1945 (Edeltraud Wießner);
  • Medizinische Ausbildung und wissenschaftliche Tätigkeit am Krankenhaus der Paul-Gerhardt-Stiftung (Peter Gierra);
  • Industrieforschung in den Stickstoffwerken Piesteritz 1945-1994 (Klaus Jasche, Manfred Oertel);
  • Industrieforschung im Gummiwerk „Elbe“ nach 1945 (Wilfried Kunert);
  • Zur Geschichte der Betriebsakademie des Gummiwerkes Elbe nach 1945. Erinnerungen (Lotar Pickel);
  • Das Institut für Umweltschutz (Martina Lindemann, Hans Jürgen Discher, Angelika Mleinek);
  • Von der Kirche zur Gesellschaft. Die Bewegung des Wittenberger Forschungsheimes zwischen 1945 und 2000 (Hans-Peter Gensichen);
  • Naturkundliche Fachgruppen im Kulturbund (Dieter Schäfer);
  • Denkmalpflege und Heimatgeschichte im Kulturbund (Dieter Schäfer unter Mitarbeit von Burkhart Richter);
  • Stadtgeschichtliches Museum – Städtische Sammlungen (Peer Pasternack);
  • Das Museum für Natur- und Völkerkunde „Julius Riemer“ (Renate Gruber-Lieblich);
  • Die Bibliothek als Bildungsstätte, Kultur- und Kommunikationszentrum. Zur Wittenberger Bibliotheksgeschichte seit 1945 (Diana Pielorz);
  • Der A. Ziemsen Verlag (Friedrich-Karl Künne);
  • Die Pirckheimer-Gesellschaft in Wittenberg (Elke Stiegler);
  • Theater in Wittenberg (Helmut Bläss);
  • Musik und musikalische Bildung in Wittenberg nach 1945. Versuch einer Bestandsaufnahme (Rolf Udo Kober);
  • „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“. Kulturhäuser in Wittenberg (Renate Gruber-Lieblich);
  • Vom „Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands“ 1945 zum „Kulturbund e.V.“ 1990 (Dieter Schäfer);
  • Schulgeschichte in der Geschwister-Scholl-Straße/Falkstraße seit 1945. Heimkehrerlazarett, Polytechnische Oberschule, Berufsschule, Diesterweg-Grundschule, Kreisvolkshochschule (Gudrun Radke, Rosel Retzlaff);
  • Kreisvolkshochschule Wittenberg (Stephan Köcke);
  • Das Melanchthon-Gymnasium Wittenberg (Barbara Geitner, Heidrun Rößing, Ariane Schröter, Maria Bothe, Susanne Hoffmann, Victoria Kamphausen);
  • Die Lucas-Cranach-Schule in Piesteritz (Hildegard Rühmigen);
  • Akademische Wissenschaft in Wittenberg: Zehn Jahre im Aufbruch. Wirkungen des universitären Standortes seit 1994 (Johannes Walther);
  • Wissensnetze. Bildung und Wissenschaft in Wittenberg seit 1990 (Peer Pasternack).

Zitation

Jens Hüttmann / Peer Pasternack (Hrsg.) (2004): Wissensspuren. Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945, Drei Kastanien Verlag, Wittenberg, 414 S.

BibTeX Format

@book{Hüttmann-2004,
editor = {Hüttmann, Jens and Pasternack, Peer},
title = {Wissensspuren. Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945},
year = {2004},
publisher = {Institut für Hochschulforschung (HoF)},
address = {Halle-Wittenberg},
url = {https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/Wissensspuren.pdf}
}
   Download als BibTeX-Datei