Hochschul- und Wissensgeschichte in zeithistorischer Perspektive. 15 Jahre zeitgeschichtliche Forschung am Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg

Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) befasst sich im Hauptgeschäft vorrangig mit gegenwartsbezogenen Fragestellungen der Hochschulentwicklung. Daneben hat sich über die Jahre hin ein eigenständiger Forschungsstrang zur Zeitgeschichte von Hochschule, Wissenschaft und Bildung etabliert: 42 Projekte sind in diesem Rahmen innerhalb der letzten 15 Jahre realisiert worden. Damit ist HoF die einzige unter den deutschen Hochschulforschungseinrichtungen, die kontinuierlich auch (zeit)historische Themen bearbeitet.

Seit 1997 sind aus dem Institut heraus acht Monografien, 19 Sammelwerke, 17 Forschungsreports und 146 Artikel zur Zeitgeschichte von Hochschule, Wissenschaft und Bildung veröffentlicht worden. All dies summiert sich auf rund 12.000 Druckseiten. Diese finden sich nun in einer Publikation auf etwas mehr als 100 Seiten, d.h. rund ein Prozent, komprimiert: Die zentralen Ergebnisse jedes der Projekte bzw. mehrerer thematisch affiner Projekte werden auf jeweils drei Seiten zusammengefasst.

Die Themen des Kapitels “Hochschul- und Wissenschaftsentwicklung seit 1945” reichen von “Hochschulexpansion in den Ländern West-, Mittel-, Osteuropas und den USA in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts” und “Private Hochschulen im internationalen und historischen Vergleich (1950-2004)” über “Programmatische Konzepte der Hochschulentwicklung in Deutschland seit 1945”, “Akademische Rituale als symbolische Praxis an Hochschulen” oder “Das Verhältnis von Politik und Wissenschaft in der DDR” bis hin zu “Die DDR-Militär- und Polizeihochschulen”, “Hochschulbau in der DDR” und “Transformationspfade der Hochschulen im postkommunistischen Osteuropa”.

Im Kapitel “Fächer & Orte: Fallstudien” geht es um Themen wie “Die Aufarbeitung der DDR-Philosophie nach 1989”, “Erziehungswissenschaft im Transformationsprozess”, “Die ostdeutsche Hochschulforschung bis und nach 1989”, “Die akademische Medizin der DDR nach der DDR” und “Weiterbildung an DDR-Universitäten”.

Das abschließende Kapitel widmet sich der “DDR in Forschung und Lehre”, so mit den Beiträgen “Die bundesdeutsche DDR-Forschung vor und nach 1989”, “Die DDR in der Lehre an deutschen Hochschulen” oder den “Umgang der ostdeutschen Hochschulen mit ihrer Zeitgeschichte”.

Mit seinen Aktivitäten zur Hochschulzeitgeschichte mobilisiert und entwickelt HoF einerseits spezifische Expertise. Andererseits schließen diese Aktivitäten an verschiedene Arbeitsschwerpunkte an, die das Institut im übrigen betreibt. Die zeitgeschichtlichen Forschungsprojekte bearbeiten Voraussetzungen, an die etwa Studien zur Nachwuchsförderung, zur internationalen Hochschulentwicklung oder zu Fragen des Zusammenhangs von Bildung, regionaler Wissensproduktion und Regionalentwicklung anknüpfen.

Zitation

Peer Pasternack (Hrsg.) (2012): Hochschul- und Wissensgeschichte in zeithistorischer Perspektive. 15 Jahre zeitgeschichtliche Forschung am Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) (HoF-Arbeitsbericht 4/2012), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg, 135 S., ISSN 1436-3550, ISBN 978-3-937573-30-4

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