Unter den zahlreichen Instrumenten der wissenschaftlichen Qualitätssicherung und -entwicklung gibt es eines, zu dem bislang kaum systematisches Wissen vorlag: Wissenschaftliche Beiräte. In diesen werden Wissenschaftler.innen von anderen Wissenschaftler.innen in wissenschaftlichen Fragen wissenschaftlich beraten. Sie sind nun untersucht worden. Unter anderem ließ sich ermitteln, dass es im deutschen Wissenschaftssystem rund 2.500 solcher Beiräte gibt, in denen 15 Prozent aller in Deutschland tätigen Universitätsprofessor.innen aktiv sind und die jährliche Kosten von 27 Mio Euro verursachen. Neben dem Aufwand wurde auch ihr Nutzen untersucht.
Wissenschaftliche Beiräte werden in der Studie verstanden als kollegiale Gremien, die (a) Beratungsleistungen für wissenschaftliche Einheiten bzw. Akteure erbringen und (b) mehrheitlich aus
Wissenschaftler.innen zusammengesetzt sind. Solche Beiräte genießen allgemein eine positive Bewertung, sind aber zugleich ein vor Beobachtung gleichsam geschützter Bereich: Sie sind das einzige
verbliebene Qualitätssicherungsinstrument in der Wissenschaft, das als fraglos funktionierend gilt. Es handelt sich mithin um ein Instrument des Nachfragens, das keinen Nachfragen ausgesetzt ist.
Zitation
Andreas Beer / Daniel Hechler / Peer Pasternack / Rocio Ramirez: Der Wissenschaftliche Beirat. Das letzte bislang unaufgeklärte Qualitätsinstrument in der Wissenschaft, BWV – Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2023, 227 S.
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