Unter dem Acronym LehrWert startet am HoF ein dreijähriges Forschungsprojekt zur Karriererelevanz und Wertigkeit von Lehr- und Forschungsleistungen am Arbeitsplatz Universität.
Im Mittelpunkt stehen das wissenschaftliche Personal und die sich derzeit wandelnden personalstrukturellen Rahmenbedingungen, unter denen gelehrt und geforscht wird. Zu diesen Rahmenbedingungen gehört die durch die Föderalismusreform seit 2006 gestärkte Eigenregie der Bundesländer in personalbezogenen Angelegenheiten. Erste Konsequenzen zeigen sich in Form der Erhöhung von Lehrdeputaten, in stärker der Lehre verpflichteten Personalkategorien und in der Übertragung der Kompetenzen für Berufungen und leistungsabhängige Besoldung von den Landesministerien auf die Hochschulen. Werden Leistungen in der Lehre (künftig) gleiches Gewicht haben wie Forschungsleistungen oder wird die Lehre noch stärker von wissenschaftlichen Mitarbeiter/inne/n mit hohen Lehrverpflichtungen zu erbringen sein, wodurch deren Chancen für die Qualifizierung für die Forschung sinken?
Mit diesen Forschungsfragen wird die gegenwärtige Reputationsasymmetrie fokussiert. Sie ist das Resultat einer prinzipiellen Höhergewichtung von Forschung gegenüber Lehrleistungen. Den zweiten Fokus in dem Forschungsprojekt bilden die Geschlechterverhältnisse beim wissenschaftlichen Personal. Denn am Arbeitsplatz Universität trifft die Reputationsasymmetrie auf eine nach Geschlecht asymmetrisch verteilte Stellenstruktur.
Die Frage, inwiefern der Wandel der Beschäftigungsbedingungen die Stelleninhaber und die Stelleninhaberinnen in den verschiedenen Personalkategorien in unterschiedlicher Weise betrifft – „männliche“ Lehre, „weibliche“ Forschung? –, und welche Konsequenzen hinsichtlich Beschäftigungsverhältnis, Entgelt und Besoldung zu erwarten sind, ist zentral.
Das Projekt wird zwischen 2010 und 2013 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in dem Programm „Frauen an die Spitze“ gefördert.
Kontakt
Dr. Karin Zimmermann (Projektleitung)
Tel. +49 (0) 3491 / 466 154