Call for Papers für das Heft 02/2019 der Zeitschrift „die hochschule. journal für wissenschaft und bildung“:
Prozesse der Akademisierung. Gegenstände, Wirkmechanismen und Folgen hochschulischer Bildung
Die sowohl öffentlich als auch bildungspolitisch geführten Debatten um „Akademisierung“ kreisen um die Vermutung eines Zuviels an akademisch qualifizierten Absolvent*innen. In Abgrenzung von dieser bedarfsorientierten Perspektive fragen wir, was Akademisierung überhaupt ausmacht – in ihrem Kern, ihrer Phänomenalität. Wir möchten den Blick richten auf die Vielzahl gesellschaftlicher Bereiche, in denen Akademisierungsprozesse zu beobachten sind. Erwünscht sind Beiträge, die die bislang wenig erforschten Phänomene von Akademisierungsprozessen in ihrer Heterogenität und Mehrdimensionalität thematisieren. Erste Unterscheidungen sehen wir zwischen den Gegenständen, den Wirkmechanismen und den Folgen hochschulischer Bildung. Folgende Fragen stellen sich hier:
Gegenstände hochschulischer Ausbildung
- Wie werden Gegenstände für die Wissenschaft interessant? Wie geraten sie unter die Behandlungsweise des tertiären Bildungsbereichs?
- Wie werden Gegenstände von akademischem Interesse als solche in Wissenschaft und Hochschule konstruiert?
- Welchen Transformationen werden diese Gegenstände dadurch unterworfen?
- Was unterscheidet die Beschaffenheit der Gegenstände von akademischem Interesse von solchen, die (bisher) nicht in den Aufmerksamkeitsbereich der Hochschule gerieten?
Wirkmechanismen hochschulischer Ausbildung
- Welche Vorstellungen von Anwendungs- und Handlungsmöglichkeiten werden mit den konstruierten Gegenständen verbunden?
- Wie und unter welchen Gesichtspunkten werden diese Vorstellungen in fachspezifische Curricula umgesetzt?
- Welchen Neudefinitionen werden gesellschaftliche Handlungsfelder unterzogen, die sich der tertiäre Bildungsbereich erschließt und für die er sich zuständig erklärt?
- Welche durch Hochschulabsolvent*innen zu lösenden Probleme werden für diese Handlungsfelder
identifiziert?
Folgen hochschulischer Ausbildung
Unter Einbezug dieser Perspektiven:
- Welche Phänomene sind im Zusammenhang mit Akademisierungsprozessen in verschiedenen Handlungsfeldern beschreibbar?
- Welche Resultate und erste Folgen zeitigen Akademisierungsprozesse in den Handlungsfeldern für die berufliche Praxis?
- Wie stellt sich die Debatte um eine „Überakademisierung“ im Lichte dieser Phänomene, Resultate und Folgen dar?
Bitte senden Sie dazu Abstracts von maximal 500 Wörtern bis zum 15. Dezember 2018 an die Herausgeber*innen Annett Maiwald (), Annemarie Matthies () und Christoph Schubert (). Eine Rückmeldung über die Annahme des Beitrags erfolgt von uns bis Mitte Januar 2019. Die vollständigen Artikel erbitten wir im Umfang von 25.000 Zeichen bis zum 30.04.2019, um diese Ende Oktober 2019 im Heft 2/2019 mit dem Themenschwerpunkt „Prozesse der Akademisierung. Gegenstände, Wirkmechanismen und Folgen hochschulischer Bildung“ der Zeitschrift „die hochschule“ zu veröffentlichen.
Prof. Dr. Manfred Stock, Dr. Annett Maiwald, Dr. Annemarie Matthies, Christoph Schubert, Lehrstuhl für Bildungssoziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg