Zweckbündnis statt Zwangsehe. Gender Mainstreaming und Hochschulreform

Die Verbindung von Hochschulreform und Gleichstellungsfortschritt stellt ein hochschulpolitisches Ziel dar, über dessen Realisierungswege die Meinungen nach wie vor weit auseinander gehen. Gegenwärtig gilt “Gender Mainstreaming” als die erfolgversprechendste Strategie. Der Begriff droht jedoch, zur inhaltsleeren Reformfloskel zu verkommen. Die Autorinnen und Autoren gehen der Frage nach, wie die ursprünglich für Politik und Verwaltung konzipierte Strategie in der Expertenorganisation Hochschule umgesetzt werden kann. An Hand nationaler und internationaler Erfahrungen staatlicher Behörden auf Bundes- und Landesebene sowie gesellschaftlicher Organisationen einerseits und vielversprechender Anwendungsbeispiele aus der Hochschulpraxis andererseits werden Ansatzpunkte für Gender Mainstreaming im aktuellen Hochschulreformprozess herausgearbeitet. Dabei gilt das Hauptaugenmerk der Studienstrukturreform im Zuge des Bologna-Prozesses, der Akkreditierung von neuen Studiengängen sowie der Modernisierung der Hochschulsteuerung. Vieles deutet darauf hin, dass zum “Erfolgsrezept” verbindliche Rahmenvorgaben von Seiten der jeweiligen Leitung kombiniert mit einem möglichst großen Ausgestaltungsfreiraum der Akteurinnen und Akteure vor Ort sowie ein transparentes Controlling und ein Anreizsystem gehören.

Inhalt:

  1. Einführungen:
    1. Burkhardt, Anke: Gender Mainstreaming – Spagat zwischen “Paralleluniversum” und “Systemstandard”. Anmerkungen zu Tagungsintention und -verlauf
    2. Kreckel, Reinhard: Gender Mainstreaming – Prämissen zur Diskussion. Begrüßung und Einführung zur Tagung
    3. Kasparick, Ulrich: Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung
    4. Hofmann, Isolde: Gender Mainstreaming in Sachsen-Anhalt
  2. Eueopäische und staatliche Ebene:
    1. Beuter, Isabel: Neue Tendenzen der europäischen Gleichstellungspolitik und die “European Platform of Woman Scientists”
    2. Pimminger, Irene: Implementierung von Gender Mainstreaming. Grundsätzliche Überlegungen und praktische Erfahrungen
    3. Lohkamp, Brigitte: Wie kommt Gender Mainstreaming in die Hochschule? Der nordrhein-westfälische Weg
    4. Metzger, Regina: Gender Mainstreaming im Kontext der neuen Steuerungsinstrumente an den Hochschulen in Sachsen-Anhalt
  3. Verwaltungs- und Organisationsebene:
    1. Behrens, Christoph: Erfolgsdeterminanten der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Landesverwaltung.
    2. Klinzing, Larissa: Gender Mainstreaming im Prozess der Organisationsentwicklung
  4. Hochschulebene:
    1. Jahn, Heidrun: Gleichstellungspolitische Ansätze im Akkreditierungsverfahren
    2. Maurer, Elisabeth: Gender Mainstreaming als Bestandteil der institutionalisierten Qualitätssicherung an der Universität Zürich?
    3. Koreuber, Mechthild: Zentrale Vorgabe – dezentrale Vielfalt . Gleichstellung als verbindliches Element von Studienreform
    4. Kamphans, Marion/Auferkorte-Michaelis, Nicole: Das “Dortmunder Modell” – Implementierung von Gender (Mainstreaming) in Studium und Lehre
    5. Gahn, Renate: Gender Mainstreaming im Reformprozess an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  5. Arbeitsgruppen:
    1. AG 1. Gender Mainstreaming im Kontext von Qualitätsmanagement in der Wissenschaft (Arbeitsgruppenbericht):
      1. Güttner, Andrea: Die Balanced Scorecard. Ein methodischer Ansatz zur Implementierung der Kategorie Gender in Qualitätssicherungssysteme einer Hochschule
      2. Hartung, Dirk: Zur Verträglichkeit von Qualitätsmanagement und Gleichstellungspolitik in der Forschung. Das Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft
      3. Wüst, Heidemarie: Gender Mainstreaming im Kontext von Qualitätsmanagement an Hochschulen
      4. Pasternack, Peer: GM und QM – wechselseitige Irritationen.
    2. AG 2. Gleichstellungsfortschritt durch Akkreditierung (Arbeitsgruppenbericht):
      1. Fleck, Annette: Akkreditierung an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin
      2. Krehl, Carolin: Gleichstellungsfortschritt durch Akkreditierung? Überlegungen zu Rahmenbedingungen von Gender Mainstreaming in Qualitätssicherungsverfahren
      3. Jahn, Heidrun: Geschlechtergerechte Veränderungen der Akkreditierung
    3. AG 3. Handlungsfeld: Landeshochschulpolitik (Arbeitsgruppenbericht):
      1. Dudeck, Anne: Gender Mainstreaming bei der Hochschulfusion
      2. Engel, Helga-Maria: Gender Mainstreaming in der Berliner Hochschulpolitik.
      3. Myrrhe, Ramona: Gender Mainstreaming und Landeshochschulpolitik in Sachsen-Anhalt.
      4. König, Karsten: Schrecksekunden der neuen Gleichstellungspolitik.
    4. AG 4. “Top down” – Hochschulleitungen in der Verantwortung (Arbeitsgruppenbericht):
      1. Jansen-Schulz, Bettina: Integratives Gendering als eine Gender Mainstreaming-Strategie für genderorientierte Fachkulturen in Naturwissenschaft und Technik
      2. Semlinger, Klaus: Gender Mainstreaming – auch eine “Chefsache”
      3. Macha, Hildegard/Handschuh-Heiß, Stefanie: Gender Mainstreaming an Hochschulen als Instrument der Organisationsentwicklung
      4. Winter, Martin: Gleichstellungspolitik und Studienstrukturreform
      5. Koreuber, Mechthild: “Top down” oder “Bottom up” : Strategien zur Umsetzung von Gender Mainstreaming. Arbeitsgruppenbericht)

Zitation

Anke Burkhardt / Karsten König (Hrsg.) (2005): Zweckbündnis statt Zwangsehe. Gender Mainstreaming und Hochschulreform, Lemmens, 260 S.

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