Helmut Brade (*1937 in Halle/Saale) arbeitete nach seinem Studium an der halleschen Kunsthochschule BURG zunächst freischaffend als Maler und Grafiker, seit 1972 auch als Bühnenbildner. Sehr viel später wurde er Hochschullehrer an der Burg Giebichenstein und wirkte zudem 1999 bis 2004 als Präsident der Freien Akademie der Künste zu Leipzig. Vor allem aber war er als Plakatgestalter tätig und hat sich diesbezüglich einen Legendenstatus erarbeitet: 778 Plakate weist das Werkverzeichnis aus, je zur Hälfte bis 1989 und seit 1990. Sie sind in 27 Sammlungen von Museen, Archiven und Stiftungen vertreten.
Dieses Werk hat HoF-Fellow Dr. Gerhard Wünscher akribisch erschlossen und dokumentiert. Er setzt damit seine langjährigen Bemühungen um Brades Werk fort: 2017 hatte er bereits dessen essayistische Texte 1965–2017 dokumentiert und 2018 Requisitenbriefe zu Theaterinszenierungen, an denen Brade beteiligt war, herausgegeben. Nun das Plakatwerk nachzuweisen, hieß wesentlich, die über die 65 Jahre hin teils verstreuten Drucke zu recherchieren, um sie auch abbilden zu können. Aufgebaut werden konnte auf der Vorarbeit des halleschen Kunstwissenschaftlers Jürgen Scharfe (1948–1995).
Entstanden ist ein Verzeichnis, das in chronologischer Ordnung alle Plakate von Helmut Brade verzeichnet und im Kleindruck wiedergibt. 20 ausgewählte Plakate leiten den Band in Ganzseiten-Wiedergabe ein. Deutlich wird so ein beträchtlicher Formenreichtum und eine entsprechende Diversität an Plakatideen, die sich aus einer quasi-dramaturgischen Behandlung der zu bewerbenden Kulturveranstaltungen speisen. Ebenso deutlich wird die regionale Verankerung (für hallesche Theater allein hat Brade über 100, für Leipziger Theater mehr als 50 Plakate geschaffen) wie die überregionale Ausstrahlung, die Brade erreichen konnte.
Zu jedem der 778 Plakate sind Titel, Veranstaltung, Entstehungsjahr, Bezeichnung (Signaturvariante), Druckverfahren, Auflage und Druckerei angegeben, zudem die Sammlungen, in denen sich das jeweilige Plakat befindet und ggf. weitere relevante Anmerkungen. Ergänzend finden sich in dem Band Verzeichnisse der Sammlungen mit Brade-Plakaten im Bestand sowie der Personalausstellungen Brades und kurze Texte von Brade selbst.
Zitation
Helmut Brade: Werkverzeichnis der Plakate 1960–2024, hrsg. von Gerhard Wünscher, Verlag MMKoehn, Leipzig 2024, 135 S
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