Um vor allem der Hochschulerneuerung Rechnung zu tragen wurde 1997 der erste Hochschulentwicklungsplan in Sachsen verabschiedet. Im Rahmen eines Modellversuches zur „ergebnisorientierten Selbststeuerung” wurde im Jahr 2000 zwischen der Landesregierung und der TU Dresden eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Inhalt dieser vier Jahre gültigen Vereinbarung war die Einführung der Kosten- und Leistungsrechnung und flexibler Bewirtschaftungsgrundsätze. Ende 2001 wurde dann ein Hochschulpakt („Konsens”) entwickelt, der unter anderem Planungssicherheit für 10 Jahre, Stellenabbau, Umstrukturierungen und ein System der leistungsorientierten Mittelvergabe vorsah. Dieser Pakt scheiterte im März 2002 aufgrund der Ablehnung durch einige Hochschulsenate. Im Herbst 2002 wurden – unter einer neuen Landesregierung – die Verhandlungen wieder aufgenommen und der neue Pakt unterzeichnet. In diesem übernimmt die Landesregierung die Verantwortung für die Folgen von Stelleneinsparungen und legt fest, welche Fächer geschlossen oder zusammengelegt werden müssen. Der Pakt gilt bis 2010 und sieht außerdem u.a. Stelleneinsparungen und eine leistungsorientierte Finanzierung der Hochschulen vor. 2004 wurden Entwicklungsvereinbarungen zwischen Land und einzelnen Hochschulen unterzeichnet, die die Ergebnisse des Paktes für die einzelnen Hochschulen festlegen. Zum Hochschulpakt von 2002 wurde im Frühjahr 2007 eine Evaluation durch die HIS GmbH in Hannover durchgeführt.

2012 wurde erneut ein Hochschulentwicklungsplan verabschiedet, auf den noch zu vereinbarende Zielvereinbarungen mit den einzelnen Hochschulen aufbauen sollen. Dieser sieht sowohl die Einrichtung übergreifender Wissenschaftsregionen (um die Großstädte Leipzig, Dresden und Chemnitz, sowie eine assoziierte Wissenschaftsregion Freiberg), als Zusammenschluss der in diesen Gebieten liegenden Hochschulen als auch die Koordinierung selbiger durch breit besetzte Wissenschaftsforen vor. Sachsenweit soll ein Campus Sachsen entstehen, der durch den Campusbeirat, bestehend aus den Hochschulratsvorsitzenden, geleitet wird. Damit soll der Austausch unter den Hochschulen sowie national und international forciert und vor allem mögliche Synergieeffekte ausgelotet werden. Des weiteren sieht er, in Fortführung des ersten Hochschulpaktes, umfangreiche Stellenkürzungen (bis zu 1042 Stellen mit zwischengeschalteter Evaluierung 2015) bis 2020 vor. Einzelne Sonderzielvereinbarungen bestehen schon zur Aufstockung des Lehramtsstudiums (mehr Studienplätze in Dresden und Leipzig, Wiedereinführung in Chemnitz), welche jedoch nicht veröffentlicht sind.

Das Modell der Leistungsorientierten Mittelvergabe wurde in Sachsen zwar 2002 eingeführt, hat aber nur einen äußerst geringen Umfang von unter 2% des Gesamtbudgets. Die Funktionsweise des sächsischen Modells kann der Evaluation der sächsischen Hochschulvereinbarung durch die HIS GmbH 2008 sowie dem Rahmenhandbuch Neue Hochschulsteuerung des Sächsischen Wissenschaftsministeriums (ebenfalls 2008) entnommen werden.

* (wird nicht aktualisiert)
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