Poster sind ein wichtiges Element der wissenschaftlichen Qualifizierung und entscheiden häufig über die Aufmerksamkeit, die einer Untersuchung zu teil wird. Um die Stärken und Schwächen dieser speziellen Darstellungsform zu kennen, bedarf es zunächst einschlägigen Wissens und Kompetenzen. In der Geschichtswissenschaft werden diese bisher nicht oder nur rudimentär vermittelt. Hier setzt der methodische Schwerpunkt der 8. Promovierendentage zur deutsch-deutschen Zeitgeschichte an, zu denen das Institut für Hochschulforschung (HoF) und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur vom 26. bis 29. Juli 2012 nach Lutherstadt Wittenberg einladen.
Gegenstand des Methodenworkshops, der in die Veranstaltung integriert ist, wird die Herstellung eines professionellen zeithistorischen Posters sein. Den thematischen Rahmen bilden Vorträge und Diskussionen zur Perspektivität von Geschichte im Spannungsfeld zwischen europäischer, nationaler und lokaler Geschichtsschreibung.
Die Promovierendentage richten sich an Doktorandinnen und Doktoranden, die eine Dissertation zur deutschen Zeitgeschichte nach 1945 schreiben oder eine solche Arbeit derzeit vorbereiten. Besonders willkommen sind Promovierende, die sich mit Fragen der Teilungs- sowie der DDR-Geschichte beschäftigen, aber auch solche mit Themen zur westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Die Veranstaltung zielt auf die Vermittlung von Methoden, Inhalten und Techniken im Umgang mit „Streitgeschichte“; gleichzeitig soll der inhaltlich-thematische Austausch der Doktorandinnen und Doktoranden und ihre aktive Vernetzung innerhalb des Forschungsfelds gefördert werden.
Der diesjährige Praxis-Workshop widmet sich den Techniken der grafisch-visuellen Darstellung und des prägnanten Schreibens. Ziel ist die Produktion von Postern zum jeweiligen Promotionsthema der Teilnehmenden. Der Workshop richtet sich dabei ausdrücklich auch an diejenigen Promovierenden, die über keine oder nur geringe Vorkenntnisse in der Grafikgestaltung und im Umgang mit der einschlägigen Technik/Software verfügen.
Programm
Donnerstag, 26.7.2012
14.00-15.00 Begrüßung und Einführung
15.00-15.30 Kaffeepause
15.30-16.30 Vorstellung der Dissertationsprojekte im Plenum
17.00-19.00 Podiumsgespräch: Europageschichte versus Nationalgeschichte?
Prof. Dr. Bernd Faulenbach (Ruhr-Universität Bochum)
Wilhelm-Weber-Haus, Vortragssaal
im Anschluss Abendessen
Freitag, 27.7.2012
09.30-12.30 Workshop:
Visuell-grafische Vermittlung von Geschichtsthemen
Konny Keller (Grafikerin, Mediendesignerin und Videokünstlerin) und Dr.
Jochen Thermann (Historiker und freier Autor)
12.30-14.00 Mittagessen
14.00-15.00 Fortsetzung des Workshops
15.00-15.30 Kaffeepause
15.30-18.00 Arbeit in Redaktionsgruppen
18.00-19.30 Abendessen
19.30-21.00 Vortrag: Das Museum der Zukunft und die Zukunft des Museums
Dr. Volker Rodekamp (Deutscher Museumsbund/Stadtgeschichtliches Museum Leipzig)
Sonnabend, 28.7.2012
09.30-12:30 Redaktionskonferenz, Schlussredaktion der Poster
12.30-14.00 Mittagessen
14.00-15.30 Produktion der Poster
parallel für Interessierte: Stadtführung
15.30-16.00 Kaffeepause 16.00-18.00 Produktion der Poster
parallel für Interessierte: Stadtführung
18.00-19.30 Abendessen
19.30-21.00 Ist es unvermeidbar, dass sich Promovierende über ihre
BetreuerInnen ärgern?
Gespräch über die Promotionspraxis
Dr. Uli Mählert (Stiftung Aufarbeitung Berlin)
Prof. Dr. Peer Pasternack (HoF Halle-Wittenberg)
parallel: Druck und Hochladen der Poster auf www.promovierendentage.de
Sonntag, 29.7.2012
09.30-11.00 Morgenrunde und Auswertung
11.00-11.30 Kaffeepause
11.30-13.00 Podiumsdiskussion: Wie zeitgemäß sind lokale Geschichtshäuser?
Prof. Dr. Rainer Eckert (Zeitgeschichtliches Forum Leipzig)
Dr. Christel Panzig (Haus der Geschichte Wittenberg)
Dr. Stefan Wolle (DDR Museum Berlin)
anschließend: Rundgang durch die Poster-Ausstellung
Leucorea, Audimax
verantwortlich: Henning Schulze, Dr. Jens Hüttmann, Dr. Uli Mählert,
Prof. Dr. Peer Pasternack