PROMOVIERENDENTAGE zur deutsch-deutschen Zeitgeschichte
Die Promovierendentage
Die Promovierendentage bieten alljährlich ein Forum für zeithistorische Debatten zu inhaltlichen Kernfragen des Forschungsfeldes: Welches sind die aktuell relevantesten zeithistorischen Themen und Streitpunkte? Was wird davon Bestand haben, also auch künftig relevant sein? Daneben geht es darum, die Rahmenbedingungen des Promovierens in der Zeitgeschichte individuell zu optimieren.
Die 9. Promovierendentage zur deutsch-deutschen Zeitgeschichte finden vom 18. bis zum 21. Juli 2013 in Lutherstadt Wittenberg und widmen sich Fragen der Zeitzeug/innenschaft. Im Zentrum der Veranstaltung steht ein Workshop zur Zeitzeugenproblematik unter Leitung von Alexander von Plato und Almuth Leh. Neben einer theoretischen Einführung hat der Workshop das Ziel, die Befragung von Zeitzeugen praktisch zu trainieren und typische Probleme am Beispiel zu veranschaulichen. Um den Trainingseffekt zu maximieren, sollen während des Workshops Schauspieler/innen mit einer authentischen Erinnerung an die DDR als Zeitzeug/innen befragt werden, die gleichzeitig Rollen "prototypischer" Zeitzeugen einnehmen, die sich an der gängigen Forschung zum Thema orientieren. Gerahmt wird der Workshop von mehreren Veranstaltungen und Vorträgen, die das Problemfeld "Zeitzeugen und Zeitgeschichte" multiperspektivisch in den Blick nehmen.
Ausführliche Informationen zum diesjährigen Workshop, seinen Zielen und zu den Teilnahmebedingungen entnehmen Sie bitte der Programmübersicht und dem Call for Papers
Seit 2005 versammeln sich unter dem Titel „Promovierendentage zur deutsch-deutschen Zeitgeschichte“ jährlich Promovenden und Promovendinnen in Wittenberg. Veranstalter des Treffens sind das Institut für Hochschulforschung an der Universität Halle-Wittenberg (HoF) und die Bundesstiftung zu Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Promovierendentage dienen vorrangig dem übergeordneten Ziel, die Einbindung der DDR-Forschung in die allgemeinen Standards, Trends und Konzeptionen deutscher und europäischer Zeitgeschichtsforschung nach 1945 zu fördern. Diese Einbindung ist eine zentrale Voraussetzung für die Kontinuitätssicherung des Forschungsfeldes. Zugleich ist die inhaltliche und vernetzende Unterstützung der Promovierenden, die sich mit der Geschichte der DDR und der deutschen Teilung befassen, besonders relevant: Häufig sind die Promovenden dieses Forschungsfeldes zwar gut in ihre jeweiligen Heimatfächer integriert, dort aber mit ihrem spezifischen Thema zugleich auch solitär.
Die Promovierendentage verbinden den inhaltlich-thematischen mit dem persönlichen Austausch unter den Doktorandinnen und Doktoranden, um ihnen auf diese Weise bereits im Stadium des Promovierens die Möglichkeit zu eröffnen, aktiv die eigene Vernetzung innerhalb des Forschungsfeldes zu fördern:
- Erstens bietet die Veranstaltung deshalb ein Forum für zeithistorische Debatten zu inhaltlichen Kernfragen der Disziplin: Welches sind die derzeit relevantesten zeithistorischen Themen und Streitpunkte? Welche diesbezüglichen Forschungstrends lassen sich identifizieren? Welche theoretischen Konzepte stehen im Vordergrund und sind für eine erfolgreiche Promotion hilfreich? Zugleich stehen unterschiedliche Methoden und Techniken des Promovierens zur Zeitgeschichte und somit die handwerkliche Seite des Promovierens auf der Tagesordnung. Diskutiert werden diese Themen und Fragen u.a. während des Podiumsgesprächs, das unter der Mitwirkung namhafter Professorinnen und Professoren, Journalisten, Verleger, selbstständiger Historiker und Sozialwissenschaftler die Promovierendentage jeweils offiziell eröffnet. Weitere Einzelvorträge kommen im Verlauf der Veranstaltung hinzu.
- Zweitens geht es darum, die politischen, sozialen und persönlichen Rahmenbedingungen zu thematisieren, mit denen Doktoranden während ihrer Promotionszeit konfrontiert sind. Insbesondere die Diskussion von typischen Problemen während der Promotionsphase soll ermöglicht werden. Integraler Bestandteil der Veranstaltung ist deshalb die „Stellvertreteridee“: Sie beinhaltet, dass jeweils zu Beginn der Veranstaltung sogenannte Stellvertreterpaare unter den Promovierenden gebildet werden. Das Anliegen ist, innerhalb dieser Paare im Verlauf der Veranstaltung einen persönlichen Austausch über Inhalt und Rahmenbedingungen des Promovierens zu ermöglichen. Unmittelbares Ziel ist dabei, das eigene Promotionsvorhaben und die Rahmenbedingungen, unter denen die Dissertation erarbeitet wird, so verständlich zu machen, dass es von dem jeweiligen Stellvertreter – dem Partner im Stellvertreterpaar – während der späteren Stellvertreterpräsentationen vorgestellt werden kann. Darüber hinaus soll sich der Austausch aber nicht auf inhaltliche und formale Punkte beschränken, sondern auch die atmosphärischen Rahmenbedingungen des Promovierens thematisieren. Letzteres ist auch Thema der sogenannten Morgenrunden, mit denen jeder neue Tag der Veranstaltung jeweils beginnt.