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journal für wissenschaft und bildung


Sascha Alexander Blasczyk / Peer Pasternack
Exzellenzstrategie und die Universitäten in den ostdeutschen Flächenländern
Input‐ und Leistungsdaten – Schlussfolgerungen

Die Universitäten der ostdeutschen Flächenländer hatten bei der Exzellenzstrategie 2018 unterdurchschnittlich abgeschnitten. Das setzte tendenziell die regionsspezifischen Ergebnisse der Exzellenzinitiative 2006/2007 und 2012 fort. Um der Ursachenanalyse eine Grundlage zu geben, hat HoF eine Aufbereitung relevanter Input- und Leistungsdaten unternommen.

Vor dem Hintergrund des Abschneidens der ostdeutschen Flächenländer-Universitäten hatte sich Mitte 2019 eine Initiativgruppe der dortigen universitären Hochschulratsvorsitzenden gebildet, koordiniert von Hans-Gerhard Husung (Hochschulrat Uni Leipzig und Kuratorium OVGU Magdeburg). In deren Auftrag und unterstützt vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und Heinz-Nixdorf-Stiftung stellte HoF eine konsolidierte Datengrundlage her, mit der sich Inputs und Leistungen der ostdeutschen Universitäten ins Verhältnis setzen lassen. Westdeutsche Vergleichsfälle werden dabei durchgehend herangezogen.

Um die Daten ‚zum sprechen‘ zu bringen, werden sie ins Verhältnis zu Referenzgrößen ge­setzt. Aus den Referenzgrößen wurden dann Erwartungswerte abgeleitet: Fasst man Landes- und Hochschulsystemgrößen sowie BIP zusammen und berechnet daraus einen gemittelten Erwartungswert, dann wären für die ostdeutschen Flächenländer-Universitäten in der Exzellenzstrategie 6,2 Cluster-Einwerbungen erwartbar gewesen (13,6 % der Cluster aller Flächenländer). Die eingeworbenen 3,5 Cluster unterschreiten diese Erwartung um 42 Prozent. Sie sind acht Prozent aller an Flächenländer-Universitäten bewilligten Cluster. Zugleich beträgt der ostdeutsche Anteil an allen Flächenländern bei den laufenden Grundmitteln für Universitäten 14 Prozent. Daran kann die Deutung anschließen, dass die finanzielle Ausstattung der ostdeutschen Universitäten nicht der (alleinige) Grund für das mäßige Abschneiden war.

Daher werden auch zahlreiche weitere Aspekte beleuchtet. Die Daten sind nicht so eindeutig, dass sie einfache Erklärungen liefern:

Zugleich verdeutlicht die Zusammenschau der Daten: Es ist unter den Universitäten der ostdeutschen Flächenländer keineswegs nur die erneut erfolgreich gewesene TU Dresden, die Potenziale der Exzellenz, also der wissenschaftlichen Außergewöhnlichkeit in sich trägt.

Unter anderem auf Basis des Datenreports hatte sich die Initiativgruppe der ostdeutschen Hochschulratsvorsitzenden im Januar mit einem Positionspapier an die Wissenschaftsminister.innen von Bund und ostdeutschen Ländern gewandt:

 

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