![]() Newsletter Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF)2/2016 (5. Dezember 2016) InhaltProjektergebnisse und Publikationen
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1. Projektergebnisse und Publikationen1996-2016: 20 Jahre HoF![]() Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF) war eine Gründung gegen mancherlei Wahrscheinlichkeiten. Warum und wie es dennoch 1996 zu dieser Gründung kam, verdient, erzählt zu werden. Daher wird es erzählt, ebenso wie die 20 Jahre seither. Diese halten reichlich Stoff für eine exemplarische Erzählung bereit: wie sich ein 'Ost-Institut' als ein gesamtdeutsches zu konsolidieren vermochte, welche mehrfachen Neuerfindungen seiner selbst es dabei zu bewerkstelligen hatte, wie sich Forschung jenseits der Bindung an eine Einzeldisziplin organisieren lässt, auf welche Weise sich ein Institut auf sein Sitzland einlassen kann, ohne darüber zum Regionalinstitut zu werden, und wie sich bei all dem externe und interne Turbulenzen produktiv wenden lassen. Peer Pasternack: 20 Jahre HoF. Das Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg 1996–2016: Vorgeschichte – Entwicklung – Resultate, BWV – Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2016, 273 S.; online verfügbar Kontakt: Peer Pasternack |
Hochschulsystemfinanzierung![]() Trotz deutlicher Erhöhung ihrer Grundfinanzierung sind die deutschen Hochschulen aufgrund des raschen Studierendenanwuchses stärker unterfinanziert als vor zehn Jahren. Ein Gutteil der Aufstockung wurde dabei durch Bundesmittel erzielt. Die Länder werden insoweit ihrer Finanzierungsverantwortung insgesamt nur teilweise gerecht. Zugleich umfasst die Finanzierung des Hochschulsystems mehr als die Finanzierung der Hochschulen, welche häufig auf die laufenden Grundmittel reduziert wird. Tatsächlich machen letztere nur 56 Prozent der Hochschulsystemfinanzierung aus. Daher werden hier erstmals Mittelflüsse und Mittelvolumina umfassend dargestellt. Benjamin Baumgarth / Justus Henke / Peer Pasternack: Hochschulsystemfinanzierung. Mittelvolumina und Mittelflüsse im deutschen Hochschulsystem, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2016, 134 S.; online verfügbar Kontakt: Justus Henke, Peer Pasternack |
Hochschulpersonalbedarf und Tenure-Track-Kosten![]() Mit welchem Studierendenbestand müsste an deutschen Universitäten gerechnet werden, wenn sich die Studienanfängerquote in Deutschland auf OECD-Niveau bewegen würde? Wie könnte sich das erhöhte Flüchtlingsaufkommen auswirken? Wie würde sich der Bedarf an Professuren bis 2026 bei schrittweiser Anpassung an die aktuelle Betreuungsrelation an Universitäten in der Schweiz entwickeln? Welche Rückschlüsse können auf den Bedarf an Tenure-Track-Professuren gezogen werden und welche Personal- und Ausstattungskosten wären damit verbunden? Diese und andere Fragen sind Gegenstand einer Expertise, die HoF im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung erarbeitet hat. Anke Burkhardt: Professorinnen, Professoren, Promovierte und Promovierende an Universitäten. Leistungsbezogene Vorausberechnung des Personalbedarfs und Abschätzung der Kosten für Tenure-Track-Professuren, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Frankfurt a.M. 2016, 67 S.; online verfügbar Kontakt: Anke Burkhardt |
Promovierte auf dem Weg zur Professur![]() Qualitative Studie auf Basis berufsbiografischer Interviews: Befragt wurden Juniorprofessor(inn)en, Nachwuchsgruppenleiter(innen) und wissenschaftliche Mitarbeiter(innen). Es ergeben sich einerseits gruppenspezifische Probleme. Andererseits sind bei allen drei Gruppen die unklaren beruflichen Aussichten der stärkste Quell beruflicher Unzufriedenheit. Die Promovierten auf dem Weg zu einer Professur befinden sich in einem Hopp-oder-Top-Dilemma. Nur eine grundlegende Reform der universitären Personalstruktur würde einen Ausweg schaffen können. Martin Winter: Promovierte auf dem Weg zur Professur. Berufsbiografische Interviews mit Juniorprofessor(inn)en, Nachwuchsgruppenleiter(inne)n und habilitierenden wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n, Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 2016, 99 S.; online verfügbar Kontakt: Martin Winter |
FHs in Österreich: eine Vorausschau![]() Im europäischen Vergleich hat Österreich erst spät einen Fachhochschulsektor etabliert. Die Nachzügler-Position wurde genutzt, um aus den Erfahrungen anderer Länder zu lernen und im Sinne des (damals neuen) New Public Managements effiziente ordnungspolitische Regelungen zu implementieren. Die bisherige Entwicklung wird gemeinhin als Erfolgsgeschichte beschrieben. Die Fachhochschulen haben sich zu einem festen Bestandteil der österreichischen Hochschullandschaft entwickelt, mittlerweile sind rund 50.000 Studierende an 21 Fachhochschulen eingeschrieben, von einem weiteren Ausbau ist auszugehen. In dieser soeben erschienenen Studie wird eine Vorausschau auf die Herausforderungen unternommen, denen sich die Fachhochschulen dabei gegenübersehen werden. Elmar Schüll: Perspektiven und Herausforderungen der österreichischen Fachhochschulen. Eine Vorausschau, Verlag Österreich, Wien 2016, 397 S.; Inhaltsverzeichnis und Leseprobe Kontakt: Elmar Schüll |
Gestaltende Hochschulen. Beiträge und Entwicklungen der Third Mission![]() Hochschulen produzieren über ihre Kernmissionen in Lehre und Forschung hinaus wertvolle Beiträge für die Gesellschaft. Diesen Leistungen der Hochschulen – ihrer Third Mission – widmet sich das gemeinsam vom HoF und CHE herausgegebene Heft der „hochschule“. Beleuchtet werden zum einen die veränderten Rahmenbedingungen des Wissenschaftssystems, die eine größere Resonanzfähigkeit der Hochschulen für gesellschaftliche Aufgaben erfordern. Zum anderen weisen bisherige Versuche, die Third Mission von Hochschulen zu erfassen, große Defizite auf. Daher werden Möglichkeiten sondiert, diese Leistungen besser zu dokumentieren und für Bewertungen zugänglich zu machen. Cort-Denis Hachmeister / Justus Henke / Isabel Roessler / Sarah Schmid (Hg.): Gestaltende Hochschulen. Beiträge und Entwicklungen der Third Mission (= die hochschule 1/2016), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2016, 170 S. Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50 Euro, das Abonnement 34,- Euro (für Privatabonnent/innen 19,- Euro). Kontakt: Justus Henke |
Third Mission Sachsen-Anhalt![]() Sachsen-Anhalt ist im Hinblick auf die Third Mission eine besondere Hochschullandschaft: Die Zielvereinbarungen des Landes mit den Hochschulen nehmen explizit Bezug auf die Third Mission. Die Hochschulen haben sich in ihren Hochschulentwicklungsplänen eigene Third-Mission-Ziele gesetzt. Und Sachsen-Anhalt gehört aufgrund der wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung zu den am meisten herausgeforderten Bundesländern, was die Erreichung „gleichwertiger Lebensverhältnisse“ angeht – entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an die ansässigen Hochschulen, hierzu Beiträge zu leisten. Für zwei sachsen-anhaltische Hochschulen wird der Stand der Third Mission untersucht. Im Anschluss daran werden Wege entwickelt, wie sich die Third Mission besser in die Außenkommunikation der Hochschulen einbinden lässt. Justus Henke / Peer Pasternack / Sarah Schmid / Sebastian Schneider: Third Mission Sachsen‐Anhalt. Fallbeispiele OVGU Magdeburg und Hochschule Merseburg (HoF‐Arbeitsbericht 100), Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin‐Luther‐Universität, Halle‐Wittenberg 2016. 92 S.; online verfügbar Kontakt: Justus Henke, Peer Pasternack |
25 Jahre Wissenschaftspolitik in Sachsen-Anhalt![]() Wie gelang Wissenschaftspolitik in einem wiedergegründeten Land zunächst unter Transformationsbedingungen, dann unter Transformationsfolgewirkungen, d.h. unter Bedingungen weiträumigen wirtschaftlichen Niedergangs mit anschließender Re-Stabilisierung auf niedrigem (Produktivitäts-)Niveau, massiven demografischen Verwerfungen und haushalterischer Dauerkrise? Anhand fünf prägender Konkurrenzen und Konflikte werden die zentralen wissenschaftspolitischen Entwicklungen der zurückliegenden 25 Jahre in Sachsen-Anhalt resümiert. Peer Pasternack: 25 Jahre Wissenschaftspolitik in Sachsen-Anhalt: 1990–2015 (HoF-Arbeitsbericht 101), Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg 2016, 90 S.; online verfügbar Kontakt: Peer Pasternack |
2. Neue ProjekteDigitalisierung in der Wissenschaft als OrganisationsproblemIn Wissenschaftseinrichtungen – Hochschulen und Forschungsinstitute – stoßen Digitalisierungsexperten fortwährend an Grenzen der Organisationsgestaltung, während Organisationsexperten unablässig Grenzen digitaler Prozessgestaltungen identifizieren. Dabei ist Digitalisierung z.B. an Hochschulen deutlich mehr als im vorherrschenden populären Verständnis, das sich auf OER oder MOOCs konzentriert. Wie die Organisation die Digitalisierung limitiert bzw. die Digitalisierung Organisationswandel erfordert, steht im Mittelpunkt des Projekts. Zentral ist die ganzheitliche Betrachtung elektronischer Hochschulökosysteme, die eingebettet wird in den Rahmen eines sich digital entgrenzenden Wissenschaftssystems. Kontakt: Daniel Hechler, Justus Henke, Peer Pasternack, Steffen Zierold Wissenschaftliche Begleitung des Hessischen LehramtsratingsDas Institut ist vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) beauftragt worden, ein Rating der lehrerbildenden Institutionen und Studiengänge wissenschaftlich zu begleiten. HoF wird inhaltlich und organisatorisch eine vom HMWK eingesetzte Kommission externer ExpertInnen begleiten. Im Zentrum stehen fächerübergreifende Fragestellungen zu Strategien, Organisation, Abläufen, Ressourcen und Qualitätssicherung; fachbezogene Informationen zu den verschiedenen Lehrämtern und Fächern; Studienwahl sowie phasen- und fachbezogene Eignungsfeststellung; das Verhältnis von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Grundwissenschaften; der Studienverlauf sowie als Querschnittsthema Gendergesichtspunkte. Kontakt: Anke Burkhardt Third-Mission-Profil TH KölnIm Auftrag der Hochschule erstellt das Institut ein Third-Mission-Profil der TH Köln. Dazu werden anhand der am HoF entwickelten Third-Mission-Systematik hochschulinterne und -externe Informationsquellen auf relevante Aktivitäten hin geprüft und ausgewertet, Themenschwerpunkte kenntlich gemacht und damit eine Analyse der Ist-Situation vorgenommen. Diese ergeben schließlich das Third-Mission-Profil der Hochschule inkl. ableitbarer Potenziale zur weiteren Entwicklung der Third Mission. Kontakt: Justus Henke OE-Prozess ASH BerlinHoF ist mit der Begleitung eines internen Organisationsentwicklungsprozesses der Alice-Salomon-Hochschule Berlin (ASH) beauftragt worden. Die ASH ist eine der forschungs- und Third-Mission-stärksten HAWs in der Bundesrepublik, in den letzten zehn Jahren von 1.500 auf 3.500 Studierende expandiert und hat einen Schwerpunkt in Sozialer Arbeit sowie weitere Bereiche für Elementarbildung und Gesundheit. Kontakt: Peer Pasternack, Gerhard Wünscher |
3. Veranstaltungen: Nachlese27./28. September 2016: Themenkonferenz „Die Vermessung der Third Mission“ Konferenzinformationen, Vorträge, Präsentationen 6. Oktober 2016: Expertenworkshop „Mehr digitalisierte Hochschulprozesse – weniger Hochschulbürokratie?“ |
Sollte ein Link nicht funktionieren, finden Sie alle Meldungen auch auf: www.hof.uni-halle.de Sie erhalten diesen Newsletter, da Ihre Emailadresse für den
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