Newsletter Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF)30.11.2020 Falls der Newsletter nicht korrekt angezeigt wird, bitte hier klicken. InhaltProjektergebnisse und Publikationen
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1. Projektergebnisse und PublikationenWie kommen die Hochschulen durch das Zeitalter des Frühdigitalismus?Die technischen Komponenten der Digitalisierung sind an sich übersichtlich: Server + Netzinfrastruktur + Endgeräte, dazu Software, die alles miteinander verbindet und nutzbar macht. Mit der Einführung neuer Softwarelösungen geht meist die Absicht einher, Vorgänge zu optimieren bzw. aufwandsärmer bearbeiten zu können. Inwiefern digitale Unterstützungen zusätzlichen Aufwand erzeugen oder entlastend wirken, hängt an Hochschulen aber vor allem von der Gestaltung des digitalen Hochschulökosystems ab. Dieses Buch bietet Basiswissen für die Organisationsgestaltung in 94 Fragen mit den dazu passenden kompakten Antworten von Expertinnen und Experten zum betreffenden Thema. Die leitende Perspektive ist: Digitalisierung muss ebenso als technischer wie als sozialer Prozess realisiert werden. Justus Henke/Peer Pasternack (Hg.): Wie die Hochschulen durch das Zeitalter des Frühdigitalismus kommen. Basiswissen für die avancierte Organisationsgestaltung in 94 Fragen und Antworten, Springer VS, Wiesbaden 2020, 280 S. Publikation auf Verlagswebseite Kontakt: Justus Henke; Peer Pasternack |
Zwischen Legitimität und Hochschulrecht. Partizipation an HochschulenDie rechtlichen und faktischen Rahmensetzungen für Partizipation an Hochschulen sind seit langem Gegenstand von Debatten, veränderten Regelungsversuchen, Einsprüchen dagegen, Verfassungsgerichtsurteilen, erneuten Anläufen und gelegentlichen Ermattungen. Eine HoF-Handreichung unternimmt eine Wanderung durch die hochschulische Partizipationslandschaft, sortiert die Themen, benennt Beschwiegenes, fahndet nach Auffälligkeiten in Gesetzen, fragt, ob und wo die Partizipationsneigung gerade auch infolge von Maßnahmen zur Partizipationssicherung sinkt, prüft die Zusammenhänge zwischen Steuerungsmodi und Partizipationsregelungen und gräbt alternative Gestaltungsoptionen aus den einschlägigen Debatten der letzten 25 Jahre aus. Peer Pasternack: Partizipation an Hochschulen. Zwischen Legitimität und Hochschulrecht (HoF-Handreichungen 12), Insti-tut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg 2020, 92 S.; online verfügbar Kontakt: Peer Pasternack |
Citizen Science jenseits von MINTCitizen Science erlangt seit einiger Zeit sowohl im öffentlichen Diskurs als auch in wissenschaftlichen Kreisen zunehmende Aufmerksamkeit. Befunde zur Situation und möglichen Rolle von Citizen Science finden sich dabei vor allem für die Naturwissenschaften. Im nun vorliegenden Arbeitsbericht werden Befunde der empirischen Untersuchungen zur Beteiligung von Bürger.innen an geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten vorgestellt. Claudia Göbel/Justus Henke/Sylvi Mauermeister/Verena Plümpe: Citizen Science jenseits von MINT – Bürgerforschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften (HoF-Arbeitsbericht 114), unter Mitarbeit von Nicola Gabriel und Steffen Zierold, Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg 2020, 105 S. ISSN 1436-3550; online verfügbar Kontakt: Claudia Göbel; Justus Henke; Sylvi Mauermeister; Verena Plümpe |
Expertenplattform „Demographischer Wandel in Sachsen-Anhalt“Die Expertenplattform (EPF) umfasst rund 75 Mitglieder, die an Hochschulen, Einrichtungen der außeruniversitären Forschungsorganisationen und freien Instituten in Sachsen‐Anhalt arbeiten. Sie stellt den Rahmen bereit, innerhalb dessen sich ihre Mitglieder vernetzen können und von außen auf diese versammelte Expertise zugegriffen werden kann. Die Plattform erzeugt eine Sichtbarkeit für die demografiebezogene wissenschaftliche Expertise, die die einzelnen Einrichtungen, Personen und Projekte jeweils für sich kaum herstellen könnten. Inhaltlich wird sie am HoF betreut. Kontakt: Peer Pasternack; Steffen Zierold |
2. Neue ProjekteWissenschaftsmanagementpraxis im Wissenstransfer durch Innovationsprojekte in Studium und LehreInnovationsprojekte in Studium und Lehre beeinflussen die etablierten Strukturen und Prozesse einer Hochschule. Kommunikation sowie die gezielte Dissemination von Wissen stellen im Projektverlauf eine Herausforderung für das Wissenschaftsmanagement dar. Nicht selten gehen Informationen dabei verloren. In Organisationsformen wie professionellen, lehrbezogenen Online Communities, zeigen sich dagegen Strukturen und Praktiken, die einen Wissensaustausch fördern. In dem Dissertationsprojekt wird erarbeitet, inwiefern Hochschulen von Mechanismen dieser Communities lernen können und wie sich damit verbundene Funktionen im Wissenschaftsmanagement von Studium und Lehre verändern. Kontakt: Susann Hippler Wissenschaftsbedingungsmanagement (FortBeam)Qualitätssicherung der Forschung ist vielfach im Rahmen von QS- bzw. QM-Systemen prozesshaft systematisiert worden. Um die diesbezüglichen Prozesse zu optimieren, wurden zugleich assistierende Strukturen geschaffen, die sich ausdrücklich von herkömmlichen Verwaltungen unterscheiden sollen: das Wissenschaftsmanagement. Um dessen reale Wirksamkeit zu ermitteln, wird eine Umkehrung der Perspektive benötigt. Statt zu fragen, welche QS durch welche Strukturen (und Personen, also Stellen) gefördert werden könnte, ist zu fragen: Welche qualitätssichernden Effekte werden nur dadurch erreicht, dass es die assistierenden Strukturen gibt? Das Projekt betrachtet vergleichend das Wissenschaftsmanagement mit forschungsbezogenen Aufgaben in Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Zugleich wird eine quantitative Vermessung des Wissenschaftsmanagements vorgenommen, für das bislang weder trennscharfe Kategorien der amtlichen Statistik noch präzisere Zahlen aus anderen Erhebungen vorliegen. Am Ende soll ein Modell für ein Wissenschaftsbedingungsmanagement stehen, das mehr Entlastungen organisiert als zusätzliche Belastungen schafft. Realisiert wird das Projekt im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Qualitätsentwicklungen in der Wissenschaft“. Kontakt: Justus Henke; Sebastian Schneider Netzwerke zur Hochschulentwicklung: Governancemodelle und soziale Praxis interdisziplinärer Kooperation (NetKoop)Lehrbezogene QE-Aktivitäten finden zunehmend in Hochschulverbünden statt. Das grundlegende inhaltliche Motiv dafür ist, dass Qualitätsentwicklung von Zusammenarbeit und Austausch profitiert: Lösungen für vergleichbare Probleme müssen nicht an jeder Einrichtung jeweils neu entwickelt werden. Da-neben gibt es aber auch Probleme, die mit der Arbeit in Verbünden einhergehen, etwa eine rein instrumentelle Motivation für die Kooperation, an die sich Verantwortungsdelegation und geringes Committment für die Verbundziele anschließen. Im Rahmen des Projekts werden die Gelingensbedingungen für die Kooperation in Verbünden aufgeklärt. Es wird im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Qualitätsentwicklungen in der Wissenschaft“ gemeinsam mit Prof. Philipp Pohlenz (OVGU Magdeburg) und Prof. Marianne Merkt (Universität Hamburg) realisiert. Kontakt: Peer Pasternack; Daniel Watermann Studienkollegs für internationale Studieninteressierte – Eine Kosten-Nutzen-Analyse (Stukol)Staatliche Studienkollegs sind eine seit langem erprobte, allerdings institutionell ungesicherte Varianten, internationale Studienbewerber.innen auf die Aufnahme eines Studiums in Deutschland vorzubereiten. Im letzten Jahrzehnt sind ein Abbau der Aufnahmekapazitäten und Schließungen von Einrichtungen zu beobachten. Studienkollegs wurden bisher mehr als Kosten- und weniger als Einflussfaktor des Studienverlaufs analysiert. Letzteres wird nun im Projekt anhand folgender Leitfragen untersucht: Wie sind Studienkollegs organisiert? Inwieweit beeinflusst die Teilnahme den Studienerfolg? Müsste die Aufnahmekapazität erhöht werden und wenn ja, in welchem Umfang? Wie können Studienkollegs und alternative Studienvorbereitungsmaßnahmen unter Berücksichtigung internationaler Erfahrungen optimiert werde? Kontakt: Rocio Ramirez;Theresa Hykel |
3. Veranstaltungen: NachleseExpertengespräch zur deutschen Wissenschafts- und HochschulforschungIm Rahmen des Projektes Topografie der Wissenschafts- und Hochschulforschung (WiHoTop) lud das HoF für den 3.9.2020 zu einem Expertenworkshop in Berlin ein. Acht Expert.innen aus dem Doppelfeld sowie zwei online zugeschaltete Vertreter.innen des BMBF diskutierten mit dem Projektteam verschiedene Aspekte des Projektdesigns sowie zum Nutzen der Topografie des Feldes und der Darstellung auf der Seite des BMBF. Angeregt wurde, die erhobenen Informationen nicht nur zum Zweck der Aktualisierung der Seite des BMBF zu nutzen. Vielmehr sollte eine wissenschaftliche Analyse des Feldes über das Projekt hinaus angestrebt werden. Kontakt: Andreas Beer Abendveranstaltung „Citizen Science is social!"Als Abschluss des HoF-Forschungsprojektes „SoCiS – Social Citizen Science zur Beantwortung von Zukunftsfragen“ (Justus Henke, Claudia Göbel, Sylvi Mauermeister) fand am 14.10.2020 die Abendveranstaltung “Citizen Science is social!” statt. Sie lud zu Austausch mit internationalen Praktiker.innen und Forscher.innen zu Citizen Science jenseits der Naturwissenschaften ein. Die Veranstaltung wurde anlässlich der internationalen Konferenz „Knowledge for Change: A decade of Citizen Science (2020-2030) in support of the SDGs“ in einem hybriden online-offline Format organisiert. Dort wurden außerdem in einer Konferenz-Session zentrale SoCiS-Ergebnisse vorgestellt. Kontakt: Justus Henke |
4. Neu im NetzClaudia Göbel (Podcast): Perspectives on Citizen Science from Ecuador, Africa and Small Island Developing States, Open Science Radio, OSR177 Community Edition, 2019. Claudia Göbel / Justus Henke (Interview): Social Citizen Science, in: Bürger Schaffen Wissen. Die Citizen Science Plattform, 20.8.2020. Peer Pasternack (Interview): Der Hochschulforscher, in: Universität Leipzig (Hg.), Die Uni im Sturm der Revolution. Eine ganz besondere Universitätsgeschichte. Vierteilige Podcast-Reihe, 29.9.2020, 19:49 Minuten, auch als Text unter https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/die-universitaet-im-sturm-der-revolution-2020-09-29/. Walter Zöller: Eine Parallelwelt. Was ein Handbuch über das Bildungswesen der DDR verrät, in: Mitteldeutsche Zeitung, 29.9.2020, S. 22 [zu U. Grelak/P. Pasternack: Parallelwelt. Konfessionelles Bildungssystem in der DDR, Leipzig 2019] |
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