4. Promovierendentage zur deutschen Zeitgeschichte nach 1945: Umgang mit ‚Streitgeschichte’ vom 17.-20.7.2008

Das Institut für Hochschulforschung – HoF Wittenberg und die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur laden ein zu den „4. Promovierendentagen zur deutschen Zeitgeschichte nach 1945. Methoden, Inhalte und Techniken im Umgang mit ‚Streitgeschichte’.“

Die einmal jährlich stattfindenden Promovierendentage richten sich an DoktorandInnen, die sich mit der deutschen Nachkriegsgeschichte und dabei insbesondere mit der Geschichte der SED-Diktatur, der deutschen Teilung und ihrer Überwindung befassen. Im Vordergrund der Tagung steht der Gedanke, sowohl über Inhalte zu diskutieren und hilfreiche Methoden und Techniken kennenzulernen, als auch einen persönlichen Austausch über die Promotionsphase zu ermöglichen. Ziel ist es, die Netzwerkbildung der teilnehmenden DoktorandInnen, die oftmals in ganz unterschiedlichen Sphären arbeiten, zu fördern. Angesprochen sind deshalb nicht nur HistorikerInnen. Auch DoktorandInnen anderer Fachbereiche sind herzlich willkommen.

Der Fokus der diesjährigen Promovierendentage ist auf die Vermittlung von zeitgeschichtlichen Themen in unterschiedlichen Kontexten gerichtet. So wird das Verhältnis von Zeitgeschichte und Medien zu Beginn der Veranstaltung im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Public history: Die Rolle von Fachwissenschaft und HistorikerInnen in der Öffentlichkeit“ inhaltlich diskutiert werden. Den methodischen Schwerpunkt der Tagung bildet in diesem Jahr ein Schreibworkshop, der in Kooperation mit dem SPIEGEL ONLINE-Zeitgeschichtsportal einestages angeboten wird. Hier werden sowohl von den TeilnehmerInnen eingesandte Texte diskutiert, als auch professionelle Hilfestellungen geboten, wie ein zeithistorisches Thema für zeitgeschichtlich interessierte Laien aufbereitet werden kann. Das eigene Thema vermitteln zu können ist auch die Idee der „Stellvertreterpräsentationen“, die eine Querschnittsaufgabe der Veranstaltung darstellen: In Zweiergesprächen sollen sich die TeilnehmerInnen gegenseitig ihr jeweiliges Thema nahebringen, sodass es durch den jeweiligen Gesprächspartner, dem „Stellvertreter“, anschließend der Gruppe präsentiert werden kann.

Auf der Veranstaltung sind im Einzelnen vorgesehen:

  • eine Podiumsdiskussion zum Thema „Public history: Die Rolle von Fachwissenschaft und HistorikerInnen in der Öffentlichkeit.“ (mit Prof. Dr. Gerhard Besier, TU Dresden; Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Universität Potsdam; Prof. Dr. Bernd Lindner, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig)
  • ein Schreibworkshop „Zeithistorisch Publizieren für Nicht-Spezialisten“ (Solveig Grothe, einestages, SPIEGEL ONLINE)
  • eine Führung durch das Lutherhaus Wittenberg
  • ein Vortrag zum Thema „Zeitgeschichte im Fernsehen – Eine Studie zur Wirkungsforschung“ (Prof. Dr. Sönke Neitzel, Mainz)
  • ein Gespräch mit Friedrich Schorlemmer (Wittenberg) über die Rolle der Wissenschaft für die Aufarbeitung der SED-Diktatur und deren Grenzen (angefragt)
  • „Stellvertretergespräche“ und „-präsentationen“ zu von den Teilnehmern ausgewählten „Fundstücken“ aus den Dissertationsvorhaben

Insgesamt umfasst die Veranstaltung 3½ Tage, in denen die Inhalte zeithistorischer Forschung ebenso Raum finden, wie die Reflexion über das eigene wissenschaftliche Handeln.

Teilnehmen können an der Veranstaltung bis zu 30 DoktorandInnen, die sich in ihren Arbeiten mit der deutschen Zeitgeschichte nach 1945 beschäftigen.

Kontakt

Anne Krüger, HoF Wittenberg, Collegienstr. 62, 06886 Wittenberg
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