Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie bedeutsam erprobte Mechanismen des Wissensmanagements in Krisensituationen sein können. Während Hochschulen sich zu Beginn der Pandemie in einer Art Schockstarre befanden, öffneten community-orientierte Organisationen ihre Wissensbausteine für andere und luden zu Vernetzungs- und Austauschveranstaltungen ein. Mittlerweile wird der Bedarf an einem internen Wissens- und Erfahrungsaustausch auch an Hochschulen größer, die darauf mit Online-Veranstaltungen reagieren. In diesen Veranstaltungen werden Positionen zu guter Lehre, mitunter implizit durch Interaktionen, verhandelt.
In diesem Dissertationsprojekt soll geprüft werden, inwiefern Hochschulen bei der Weiterentwicklung von Studium und Lehre von Mechanismen des Wissensaustausches, wie sie in Community-orientierten Organisationen praktiziert werden, lernen können und wie sich dadurch lehrbezogene Funktionen des Wissenschaftsmanagements verändern. Im Stile der Grounded Theory werden Veranstaltungen, in denen es im weitesten Sinne um »gute Lehre« geht, mithilfe der Situationsanalyse nach Adele Clarke (2012) analysiert, um eine gegenstandsbezogene Theorieentwicklung zu unterstützen, die es ermöglicht, die Komplexität der Situation zu erfassen.