Bericht zum “Sächsischen Hochschul-TÜV”

Der im Auftrag der “Sächsischen Zeitung” erstellte Bericht zum “Sächsischen Hochschul-TüV 2006” bietet eine gut lesbare Übersicht über das Studienangebot in Sachsen. Anhand wichtiger Kennzahlen werden die zu 35 Studienfächern zusammengefassten rund 500 Studiengänge an den einzelnen Hochschulen dargestellt und mit bundesweiten Vergleichswerten konfrontiert.

Die Übersicht zeigt, dass in Sachsen Studierende immer noch drei bis sechs Monate schneller einen Abschluss erreichen als die Studierenden bundesweit. Neben der Studiendauer werden auch die Anzahl der Studierenden in der Regelstudienzeit, die Abschlussnoten, die Absolventenquote, der Anteil ausländischer Studierender und die Anzahl von Studienanfängern, Studierenden und Professoren dokumentiert. Damit können sich Schülerinnen und Schüler vor ihrer Studienentscheidung einen schnellen Überblick über die unterschiedlichen Angebote verschaffen. Ergänzend sind ausgewählte studentische Urteile aus dem Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) dargestellt.

Dem seit 2000 jährlich in der “Sächsischen Zeitung” (www.sz-online.de) erscheinenden Hochschul-TüV liegt eine umfassende wissenschaftliche Dokumentation zugrunde, die in diesem Jahr erstmals als Arbeitsbericht des HoF Wittenberg erscheint. Die Dokumentation entstand in enger Abstimmung mit dem zeitgleich erstellten ersten Hochschulbericht Sachsen, den das Sächsische Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung an der TU Dresden (KfBH) im Auftrag des sächsischen Wissenschaftsministeriums (SMWK) erstellt hat. Dieser enthält Ergebnisse aus weiteren Befragungen sowie Angaben zu Forschung und Hochschulfinanzierung (http://www.smwk.sachsen.de/de/bf/ministerium/veroeffentlichungen/269.htm).

Der Hochschul-TüV zeigt, dass die Studienanfängerzahlen in Sachsen nur noch in den Ingenieurwissenschaften und bei der Humanmedizin zunehmen. Trotzdem steigen die Studierendenzahlen insgesamt auch in den Sprach- und Kulturwissenschaften und im Bereich Mathematik, Naturwissenschaft, Informatik weiter an. Dies ist auf noch geringere Absolventenzahlen und einen teilweise steigenden Verbleib der Studierenden an den Hochschulen zurückzuführen. Zugleich wird deutlich, dass die Hochschulen in Sachsen auch bei Studierenden aus dem Ausland an Attraktivität gewinnen. Insgesamt nähert sich der Anteil ausländischer Studierenden dem Bundesdurchschnitt, und insbesondere an einigen Fachhochschulen liegt er deutlich über den westdeutschen Vergleichswerten. Sachsen profitiert hier vor allem von der Öffnung der Grenzen nach Osteuropa.

Allerdings zeigen die Daten auch, dass gegenwärtig kaum Kapazitäten vorhanden sind, mit denen das Bundesland zusätzlich Studierende aus den alten Bundesländern anlocken könnte: Vor allem in Fächern mit überregionaler Ausstrahlung sind die Aufnahmekapazitäten vieler Studiengänge inzwischen mit einem Numerus Clausus beschränkt. Dies gilt zum Beispiel für Biologie und Biochemie, Wirtschaftsinformatik, Kommunikationswissenschaft, BWL und die Fachhochschulstudiengänge in Maschinenbau und Elektrotechnik. Vor diesem Hintergrund ist der Vorbereitung auf den ab 2010 zu erwartenden deutlichen Rückgang der Studierendenzahlen und die mögliche Anwerbung von Studierenden aus den alten Bundesländern besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Der insbesondere an den Bedürfnissen von Studieninteressierten orientierte fünfseitige Hochschul-TüV erscheint am 18.11.2006 als Beilage der “Sächsischen Zeitung”. Die ausführliche wissenschaftliche Dokumentation erscheint als Arbeitsbericht 5/2006 des Instituts für Hochschulforschung Wittenberg.

Download: HoF-Arbeitsbericht 5/2006

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