Organisationen und die Institutionalisierung von Citizen Science in Forschungspraxis und Wissenschaftspolitik
Unter dem Schlagwort „Citizen Science“ wird die Öffnung von Forschungsprozessen für Freiwillige, d.h. nicht-berufliche Wissenschaftler.innen, salonfähig. Neben Hobbyornithologen und Biohackerinnen sammeln oder bearbeiten immer mehr Menschen Daten für die Wissenschaft, z.B. für den Naturschutz und epidemiologische Studien, oder tragen mit ihrem Wissen zu anderen Forschungsschritten bei. Außerdem sind in den letzten Jahren mit Online-Plattformen, Förderrichtlinien… mehr
Wissenschaftspolitik als Gemeinschaftsaufgabe
Die Untersuchung widmet sich der kooperativen Wissenschaftspolitik von Bund und Ländern, deren Bedeutung durch den Abschluss immer größerer Wissenschaftspakte, wie etwa der Exzellenzinitiative/-strategie, zugenommen hat. Analysiert, wie Verhandlungen in der Gemeinschaftsaufgabe nach Art. 91b GG ablaufen und auf welcher Grundlage Bund, Länder und Wissenschaftsorganisationen Einfluss nehmen können. Es wird deutlich, dass die Wissenschaftsressorts an Gestaltungsspielräumen… mehr
WiHoTop: Topografie der deutschen Wissenschafts- und Hochschulforschung
Die Vielzahl von wissenschaftlichen Einrichtungen, Forscher.innen, Themen, Projekten und Publikationen der Hochschul- und Wissenschaftsforschung zeigt: Das Feld hat sich im Laufe der Jahre dynamisch entwickelt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfasst das HoF daher im Projekt „Topografie der Wissenschafts- und Hochschulforschung“ systematisch Angehörige und Forschungseinrichtungen des Doppel-Feldes. Diese Erfassung bildet die… mehr
MINT und Med in der DDR: Drei Jahrzehnte zeitgeschichtliche Erforschung und Aufarbeitung
Seit mittlerweile 30 Jahren werden auch die Naturwissenschaften der DDR analysiert, dokumentiert und erinnert. Das geschieht in unterschiedlichen Kontexten: Fakultäten, Forschungsinstitute, Kliniken und Fachgesellschaften arbeiten ihre DDR-Geschichte auf, Zeitzeugen schreiben Autobiografien, Promovierende erarbeiten Dissertationsschriften, Zeithistoriker.innen betreiben Forschungs- und Dokumentationsprojekte, und wo es auf die DDR-Wissenschaftsgeschichte bezogene Skandalisierungen gab, legten Untersuchungskommissionen Berichte vor. Entsprechend vielfältig sind… mehr
FortBeam: Forschungsqualität durch Wissenschaftsbedingungsmanagement

Qualitätssicherung der Forschung ist vielfach im Rahmen von QS- bzw. QM-Systemen prozesshaft systematisiert worden. Um die diesbezüglichen Prozesse zu optimieren, wurden zugleich assistierende Strukturen geschaffen, die sich ausdrücklich von herkömmlichen Verwaltungen unterscheiden sollen: das Wissenschaftsmanagement. Um dessen reale Wirksamkeit zu ermitteln, wird eine Umkehrung der Perspektive benötigt. Statt zu fragen, welche QS durch welche Strukturen… mehr
Nach den Exzellenzentscheidungen: Input- und Output-Daten der ostdeutschen Universitäten
Die Universitäten in den ostdeutschen Flächenländern haben bei der Exzellenzstrategie 2018 unterdurchschnittlich abgeschnitten. Das setzt tendenziell die regionsspezifischen Ergebnisse der Exzellenzinitiative 2006/2007 und 2012 fort. Vor diesem Hintergrund hat sich eine Initiativgruppe der Hochschulratsvorsitzenden ostdeutscher Universitäten gebildet. In deren Auftrag und unterstützt vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Heinz-Nixdorf-Stiftung stellt HoF eine konsolidierte… mehr
Wissenschaftskommunikation als Ausweg aus der Legitimationskrise? Die Rolle der Mesoebene
Aktuelle Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in die Wissenschaft bei den Bürger.innen abnimmt. Dabei passt sich die Wissenschaft schon länger an die Erwartungen der Öffentlichkeit an, und wissenschaftsbezogene Konflikte werden medial verarbeitet. Zugleich werden Rufe nach bürgerschaftlicher Partizipation, Transparenz und Responsivität lauter. Das Habilitationsprojekt erforscht in diesem Rahmen die Rolle der Wissenschaftskommunikation der Mesoebene, d.h…. mehr
Disziplinentwicklung und Nachwuchsförderung in der Kindheitspädagogik
Das Projekt im Auftrag des Deutschen Jugendinstituts (DJI) untersucht mit einem Mixed-Methods-Ansatz die Akademisierung der Früh- bzw. Kindheitspädagogik. Zunächst werden kindheitspädagogische und kindheitspädagogisch affine Bachelor- und Masterstudiengänge auf ihre inhaltliche und disziplinäre Verortung sowie ihre Determinanten hin ausgewertet. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Frage der formellen und inhaltlichen Organisation des Übergangs von Bachelor- zu… mehr
Graduiertenkolleg „Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation“ – HoF-Teilprojekt „Konfliktgovernance in der Wissenschaft” und “Digital entgrenzte Wissenschaftskommunikation”

Vom 1.7.2019 bis 30.6.2023 wird im Verbund von Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU), Institut für Hochschulforschung an der Martin‐Luther‐Universität Halle‐Wittenberg (HoF) und Deutscher Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer (DUV) ein Graduiertenkolleg, gefördert aus Mitteln des BMBF, durchgeführt. Das Kolleg beabsichtigt dreierlei Zusammenführungen: erstens Fragestellungen der Hochschul- und Wissenschaftsforschung, zweitens forschungsorientierten wissenschaftlichen Nachwuchs und Praktiker.innen des Wissenschaftsmanagements sowie drittens… mehr
WissBei: Der Wissenschaftliche Beirat, das unaufgeklärte QE-Instrument
Die Anzahl wissenschaftlicher Beiräte nimmt zu. Sie dienen der wissenschaftlichen Beratung wissenschaftlicher Einheiten durch externe Wissenschaftler.innen. Mit ihnen verbinden sich Erwartungen der Rationalisierung von Entscheidungsprozessen und der Qualitätssteigerung bei den beratenen Einheiten. Während jedoch zu praktisch allen Instrumenten der Qualitätsentwicklung in der Wissenschaft Untersuchungen vorliegen, stellen die Wissenschaftlichen Beiräte eine unaufgeklärte Blackbox dar. Das vom… mehr
SoCiS: Social Citizen Science zur Beantwortung von Zukunftsfragen

Das Projekt widmet sich der Problemstellung, dass Citizen Science im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften – Social Citizen Science (SCS) – gerade aufgrund ihrer Nähe zur Alltagswelt schwer objektivierbare Beobachtungen verarbeitet und somit wenig immun gegen wissenschaftlich reformulierte Interessenpolitik einzelner Gruppen ist. Aber auch ohne bewusste Lenkung ist die Sicherstellung wissenschaftlicher Qualitätsansprüche bei der Beteiligung… mehr
Wissenschaftskommunikation
Neun Projekte wurden kürzlich oder werden aktuell am HoF bearbeitet, in denen Aspekte der Wissenschaftskommunikation eine Rolle spielen. Dieser Umstand wird genutzt, um das Thema als Metaprojekt zu bearbeiten. Die gesellschaftliche Situation ist durch eine abnehmende Komplexitätstoleranz in der Gesellschaft gekennzeichnet. Da Wissenschaft komplex ist und sein muss, ergeben sich daraus Legitimationsprobleme für die Wissenschaft…. mehr
Koordinierung und Kommunikation: inhaltsbezogenes Förderprogramm-Management
Im Auftrag des BMBF werden Voraussetzungen und Erfahrungen mit Förderprogrammkoordinierungen im Bereich der Hochschul- und Wissenschaftsforschung ermittelt, systematisiert und in ein Handlungsprogramm überführt. Bei solchen Koordinierungen geht es vor allem darum, Übersetzungen des Forschungswissens, Aufmerksamkeitsmanagement und dazu Kommunikation verschiedener Art zu organisieren: zum einen wissenschaftliche Kommunikation, indem förderprogrammintern wechselseitige Anregungen der Projekte organisiert werden und… mehr
The Century of Science: The Global Triumph of the Research University

In The Century of Science, a multicultural, international team of authors examines the global rise of scholarly research in science, technology, engineering, mathematics, and health (STEM+) fields. At the beginning of the 20th century, the global center-point of scientific productivity was about half way between Western Europe and the U.S., in the North Atlantic. Then,… mehr
Ressortforschung in der DDR: Das Zentralinstitut für Hochschulbildung (ZHB)
Das DDR-Wissenschaftssystem setzte sich nicht nur aus Hochschulen, Akademie der Wissenschaften (AdW) und Industrieforschung zusammen. Daneben gab es auch Ressortforschungsinstitute, d.h. Forschungseinrichtungen, die unmittelbar einem Fachministerium zugeordnet waren und in dessen Auftrag forschten. Eine dieser Einrichtungen war das Zentralinstitut für Hochschulbildung Berlin (ZHB). Es ist über eine verwickelte Geschichte zugleich eine Ursprungseinrichtung des heutigen HoF… mehr
Aktuelle Hochschul- und Wissenschaftskonzepte
Was unterscheidet eine Exzellenzuniversität von einer Elitehochschule? In der Regel wissen diese Frage nicht einmal die Vertreter von Hochschulen, die sich so nennen, präzise zu beantworten. Gibt es eine Differenz zwischen einer Hochschule als regionaler Wirtschaftsfaktor und als regionaler Innovationsfaktor? Ja, sie verläuft etwa zwischen ‚Wirtschaft‘ und ‚Innovation‘. Was ist eine geschlechtergerechte Hochschule und im… mehr
Tabus und Tabuverletzungen an Hochschulen

Tabus bezeichnen das Unberührbare, Verbotene, Nicht-Thematisierbare. Sie dienen der Herausbildung und Sicherung von Identität wie der Aufrechterhaltung einer bestimmten sozialen Ordnung. Entsprechend werden Tabuverletzungen zumeist über sozialen Ausschluss sanktioniert. Tabus finden sich auch im Wissenschafts- und Hochschulbereich. Hier wird nicht zuletzt das Abweichen von Normen tabuisiert, die als grundlegend für das Funktionieren beider Bereiche erachtet… mehr
25 Jahre agiles Nachleben: DDR-Gesellschaftswissenschaften post mortem
Die „Gesellschaftswissenschaften“ fassten in den realsozialistischen Ländern die Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen – als die Wissenschaften von der Gesellschaft, die nicht in idealistischer Tradition unterschieden werden sollten zwischen den Wissenschaften von den Ideen und den Wissenschaften vom Handeln. Normativ – und im Rahmen des staat-gewordenen Sozialismus unaufgebbar – waren die zugehörigen Fächer an den Marxismus-Leninismus… mehr
Sachsen-Anhalt-Forschungslandkarte Demografie

Eines der wichtigsten endogenen Potenziale Sachsen-Anhalts zur Bewältigung der aus dem demografischen Wandel resultierenden Herausforderungen stellt die im Lande ansässige Wissenschaft dar. Diese Bedeutung ergibt sich aus einem einfachen Umstand: Von außen wird die notwendige Expertise nicht im erforderlichen Umfang zu bekommen sein, da der Außenblick auf Sachsen-Anhalt immer nur so etwas wie einen ‚interessanten… mehr
Die Akteurskonstellation im schweizerischen Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem
HoF hat vom Schweizerischen Wissenschafts- und Innovationsrat (SWIR) den Auftrag übernommen, eine zeithistorisch informierte, den Schwerpunkt auf die Zeit seit 2005 legende Analyse der Strukturen und Akteurskonstellationen im Schweizer Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem (BFI) zu erstellen. Anlass ist der 2015 anstehende 50. Jahrestag der SWIR-Gründung. Im Mittelpunkt steht, welche funktionalen Relevanzen die einzelnen Akteure innerhalb… mehr