Stellen und Personalbestand an ostdeutschen Hochschulen 1995. Datenreport

Die im Februar 1991 auf Initiative und mit Unterstützung des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft gegründete Projektgruppe Hochschulforschung Berlin-Karlshorst hatte den Auftrag, die Transformation des ostdeutschen Hochschulwesens im vereinten Deutschland zu dokumentieren und forschungsseitig zu begleiten. Im Zentrum der Projektarbeit standen die Themen Hochschulzugang, Studierverhalten, Berufsübergang von Absolventen, internationale Hochschulbeziehungen, Hochschulnetz und -profil, Stellen- und Personalentwicklung, Nachwuchsförderung und Gleichstellungspolitik. Im August 1996 endete die Projektförderung in der bisherigen Form. Die Hauptergebnisse der fast sechsjährigen Forschungsarbeit wurden 1997 in Form eines Handbuchs zur Hochschulerneuerung publiziert (Buck-Bechler, Schäfer, Wagemann). Der vorliegende Bericht greift einen Aspekt des personellen Umbruchs – die Besetzung der Professuren – erneut auf. Detaillierter als dies im Personalkapitel des Handbuchs möglich war, werden die Daten einer 1995 von der Projektgruppe durchgeführten statistischen Wiederholungserhebung präsentiert. Durch die Einarbeitung nachträglich eingegangener Erhebungsbögen wurde die analytische Basis auf 90 Prozent der Stellengesamtheit erweitert. Da nunmehr auch die offiziellen Stellen- und Personaldaten für das Jahr 1995 vorliegen – bisher waren nur die Haushaltsansätze verfügbar -, können die Angaben zum Berufungsgeschehen im Kontext der Gesamtpersonalentwicklung, betrachtet werden. In Kombination mit den 1989er Eckdaten für das DDR-Hochschulwesen ermöglichen die 1995er Daten eine quantitative Bilanz der personellen Erneuerung. Der ‘wendebedingte’ Umbau der ostdeutschen Hochschullandschaft kam 1995 im wesentlichen zum Abschluß. In den Folgejahren wurde die Ostspezifik zunehmend durch gesamtdeutsche Probleme überlagert. Angesichts der angespannten Haushaltslage und der Modernisierungsdefizite des deutschen Hochschulsystems sehen sich gegenwärtig alte und neue Bundesländer gleichermaßen mit der Notwendigkeit einer grundlegenden Hochschulreform konfrontiert. Die Maßstäbe der Personalausstattung und die Aufgabenverteilung innerhalb des wissenschaftlichen Personals stehen ebenso auf dem Prüfstand der Hochschulpolitik wie der Zeithorizont von Beschäftigungsverhältnisse und der professorale Beamtenstatus. Es ist absehbar, daß dem nachstehend bilanzierten personellen Erneuerungsprozeß ein zweiter nicht weniger radikale Modernisierungsprozeß folgen wird. Insoweit bildet das Zahlenmaterial sowohl den Endpunkt einer Entwicklungsetappe als auch die Ausgangssituation auf dem Weg zu den ‘Hochschule für das 21. Jahrhundert’ (Rüttgers) ab. (Textauszug)
Untersuchungszeitraum: 1988-1995

Zitation

Anke Burkhardt (1997): Stellen und Personalbestand an ostdeutschen Hochschulen 1995. Datenreport (HoF-Arbeitsbericht 5/1997), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-Wittenberg, 49 S.

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